Nordischer Streifenfarn



Nordischer Streifenfarn

Nordischer Streifenfarn (Asplenium septentrionale)

Systematik
Farne
Klasse: Echte Farne (Polypodiopsida)
Ordnung: Tüpfelfarnartige (Polypodiales)
Familie: Streifenfarngewächse (Aspleniaceae)
Gattung: Streifenfarne (Asplenium)
Art: Nordischer Streifenfarn
Wissenschaftlicher Name
Asplenium septentrionale
(L.) Hoffm.
Asplenium septentrionale, Illustration

Der Nordische Streifenfarn (Asplenium septentrionale), auch Nördlicher Streifenfarn genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Streifenfarngewächse (Aspleniaceae).

Merkmale

Der Nordische Streifenfarn wird bis 15 cm hoch. Die Wedel sind lang gestielt, kahl und glänzend. Sie sind zwei- bis fünfzählig ungleich-gabelig zusammengesetzt. Die einzelnen Blattabschnitte sind linealisch bis verkehrt-eilanzettlich. Häufig sind sie an beiden Seiten mit je ein bis zwei pfriemlichen bis spitzen Zähnen besetzt. Die Sporen reifen von Juli bis Oktober.

Verbreitung und Standorte

Der Nordische Streifenfarn wächst an trockenen, lichtexponierten Felsen und Mauern. Er kommt nur auf kalkarmem oder kalkfreiem Untergrund vor. Er steigt bis in die alpine Höhenstufe.

Er kommt in Europa, Nordafrika, Asien (bis Himalaja und China) und in Nordamerika und Mexiko vor.[1] In Deutschland ist er im Süden zerstreut, in der Mitte selten und im Norden vielfach ausgestorben oder verschollen. In Österreich ist er häufig bis zerstreut, in Wien ausgestorben, in den Alpenvorländern und im pannonischen Gebiet gefährdet.[2]

Systematik

Der Nordische Streifenfarn wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum unter dem Basionym Acrostichum septentrionale erstveröffentlicht.[3] Das Epithet septentrionalis (nördlich) erklärt sich aus seiner Stellung als nördlichster Vertreter in der tropisch-subtropischen Gattung Acrostichum L.[1] Georg Franz Hoffmann stellte ihn 1796 in die Gattung Asplenium.[4]

Der Nordische Streifenfarn wird in zwei Unterarten gegliedert:

  • Asplenium septentrionale subsp. caucasicum Fraser-Jenk. & Lovis (Syn. Asplenium caucasicum (Fraser-Jenk. & Lovis) Viane: Die Wedelabschnitte werden nur bis 1,2 mm breit, ihre Mittelrippe ist ebenfalls relativ schmal. Die Sporen besitzen eine durchschnittliche Länge von 34 µm. Diese Unterart ist diploid mit einer Chromosomenzahl von 2n = 72. Sie ist aus Georgien, Nordost-Anatolien, Iran und Pakistan bekannt.[5]
  • Asplenium septentrionale (L.) Hoffm. subsp. septentrionale: Die Wedelabschnitte werden 1 bis 2 mm breit, ihre Mittelrippe ist ebenfalls relativ breit. Die Sporen besitzen eine Länge von 35 bis 45 µm.[1] Diese Unterart ist autotetraploid mit einer Chromosomenzahl von 2n = 144. Sie ist weit verbreitet, ihr Verbreitungsgebiet entspricht dem der gesamten Art.

Es existiert auch eine Hybride zwischen den beiden Unterarten, Asplenium septentrionale nothosubsp. rehmanii Fraser-Jenk. (Syn. Asplenium ×direi Viane & Reichstein), die Asplenium septentrionale subsp. septentrionale sehr ähnelt, aber abortierte Sporen aufweist.[5]

Belege

Literatur

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. die umfassende Bestimmungs- und Informationsdatenbank der Pflanzenwelt Deutschlands und angrenzender Länder ; der Schlüssel zur Pflanzenwelt ; mit ausführlicher Begleitbroschüre. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Tadeus Reichstein: Asplenium. In: Gustav Hegi [Begr], Karl Ulrich Kramer (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band I. Teil 1. Pteridophyta. Pteridophyta, Spermatophyta. 3., völlig neubearb. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1984, ISBN 3-489-50020-2, S. 233–235.
  2. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 2, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 1068, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A669%26volume%3D2%26issue%3D%26spage%3D1068%26date%3D1753~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.
  3. Georg Franz Hoffmann: Deutschlands Flora oder Botanisches Taschenbuch. Zweyter Theil Für Das Iahr 1795, Cryptogamie. Johann Jacob Palm, Erlangen 1796, S. 12, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fhdl.handle.net%2F2027%2Fhvd.32044106422249%3Furlappend%3D%253Bseq%3D82~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.
  4. 5,0 5,1 Ronald Louis Leo Viane, Tadeus Reichstein: Notes on new or interesting Asplenium species from Western Asia, including comments on Ching & Wu (1985), and Fraser-Jenkins (1992). Reliquiae Reichsteinianae 1. In: B. K. Nayar, Subhash Chandra, Mrittunjai Srivastava: Pteridology in the new millennium. NBRI Golden Jubilee volume. Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Boston 2003, ISBN 1-4020-1128-8, S. 73–105, insbesondere 89–90, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.

Weblinks

Commons: Nordischer Streifenfarn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien