Ferocactus gracilis



Ferocactus gracilis

Ferocactus gracilis

Systematik
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Unterfamilie: Cactoideae
Tribus: Cacteae
Gattung: Ferocactus
Art: Ferocactus gracilis
Wissenschaftlicher Name
Ferocactus gracilis
H.E.Gates

Ferocactus gracilis ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ferocactus in der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Das Artepitheton gracilis bedeutet ‚zierlich‘, ‚schlank‘ oder ‚dünn‘.

Beschreibung

Ferocactus gracilis wächst einzeln mit kugelförmigen bis zylindrischen, tiefgrünen Trieben und erreicht bei Durchmessern von 30 Zentimetern Wuchshöhen von generell bis zu 150 Zentimeter, selten bis zu 300 Zentimeter.[1] Es sind 16 bis 24 leicht gehöckerte Rippen vorhanden. Die Areolen sind elliptisch, schmal und etwa 15 Millimeter lang.[1] Die 7 bis 13 roten, quer gebändert Mitteldornen besitzen eine etwas gebogene bis hakenförmige gelbe Spitze und sind bis zu 7 Zentimeter lang; im Alter werden sie häufig schwarz. Die vier Hauptdornen sind über Kreuz angeordnet. Die oberen und unteren Mitteldornen sind abgeflacht. Die acht bis zwölf Randdornen sind weiß und im Alter grau, 25 bis 40 Millimeter lang und gelegentlich verdreht. Die oberen und unteren von ihnen sind besonders kräftig.[1]

Die trichterförmigen, roten Blüten erreichen eine Länge von bis zu 4 Zentimeter und weisen einen Durchmesser von 3,5 Zentimeter auf. Die etwa 40-45 Millimeter langen, länglich gelben Früchte reißen nicht an einer basalen Pore auf. Die Samen sind schwarz und glänzend.[2]

Wenngleich Ferocactus gracilis in der Regel einzeln wächst, so sind alte Exemplare zu beobachten, deren eigener Trieb noch wächst, gleichzeitig jedoch aus dem eigenen Stamm eine Familie bildet.[2]

Blüte von Ferocactus gracilis subsp. coloratus

Ferocactus gracilis subsp. coloratus: Diese Unterart unterscheidet sich vom Typus darin, dass ihre Mitteldornen stärker und breiter ausgeprägt sowie abgeflacht sind. Sie wächst einzeln, rund bis zylindrischen, 30 Zentimeter im Durchmesser und bis zu 1 m hoch. Junge Pflanzen haben 13 Rippen, ältere Pflanzen bis zu 20. Die 10 bis 14 Randdornen sind borstenartig, leicht gebogen, auseinander wachsend und weiß. Der untere Rand Dorn kann wie ein Mitteldorn aussehen, also tiefrot bis rotbraun, robust, gerade und gerückt. Es sind 9 bis 11 Mitteldorne vorhanden. Der untere Mitteldorn ist abgeflacht, so dass er bis 1 Zentimeter Breite erreicht, bis 5 Zentimeter lang mit gebogener und Haken förmiger Spitze wächst. Der oberste Mitteldorn ist ebenfalls abgeflacht, aber gerade. Die Dornen geben mehr vom Trieb frei als beim Typus. Die Blüte wird als strohgelb mit rot-violetten Streifen oder rot mit gelben Rändern beschrieben. Die Frucht ist gelb. Die 2 Millimeter großen Samen sind schwarz und matt.[3]

Systematik und Verbreitung

Ferocactus gracilis ist im mexikanischen Bundesstaat Baja California verbreitet, speziell um Jaraguay, südlich von Cataviña und in der in der Vizcaino-Wüste. Er gedeiht auf granitbasierendem Boden in Höhen zwischen 20 und 300 m über dem Meeresspiegel.[2]

Ferocactus gracilis subsp. coloratus kommt in Mexiko, im nördlich-mittleren Teil der Halbinsel Niederkalifornien vor, speziell um El Crucero (28° N), in der Vizcaino-Wüste, um Santa Rosalillita und El Tomatil. Er gedeiht auf Sand und Granit in Höhen zwischen 10 und 100 m über dem Meeresspiegel.[4] Die Unterart Ferocactus gracilis subsp. gatesii kommt auf einigen kleinen Inseln im Golf von Kalifornien vor, wo sie in flachen Tälern auf mineralischem Boden wächst. Auf diesen ausgesprochen trockenen und unfruchtbaren Inseln ist Ferocactus gracilis subsp. gatesii unter den am häufigsten vorkommenden Pflanzen überhaupt. In Kultivierung ist er aufgrund der Abgeschiedenheit seines natürlichen Vorkommensgebietes sehr selten.[5]

Die Erstbeschreibung erfolgte 1933 durch Howard Elliott Gates.[6]

Es werden folgende Unterarten unterschieden:

  • Ferocactus gracilis subsp. gracilis
  • Ferocactus gracilis subsp. coloratus (H.E.Gates) N.P.Taylor
  • Ferocactus gracilis subsp. gatesii (G.E.Linds.) N.P.Taylor

Ein Trivialname für Ferocactus gracilis subsp. coloratus ist „Biznaga Colorada“.

Nachweise

Literatur

  • Edward F. Anderson: Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4573-1, S. 293.
  • John Pilbeam, Derek Bowdery: Ferocactus. The British Cactus and Succulent Society, 2005, ISBN 0-902099-76-0.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 John Pilbeam, Derek Bowdery: Ferocactus. The British Cactus and Succulent Society, 2005, ISBN 0-902099-76-0, S.53
  2. 2,0 2,1 2,2 John Pilbeam, Derek Bowdery: Ferocactus. The British Cactus and Succulent Society, 2005, ISBN 0-902099-76-0, S.54
  3. John Pilbeam, Derek Bowdery: Ferocactus. The British Cactus and Succulent Society, 2005, ISBN 0-902099-76-0, S. 55
  4. John Pilbeam, Derek Bowdery: Ferocactus. The British Cactus and Succulent Society, 2005, ISBN 0-902099-76-0, S. 56
  5. John Pilbeam, Derek Bowdery: Ferocactus. The British Cactus and Succulent Society, 2005, ISBN 0-902099-76-0, S. 57
  6. Cactus and Succulent Journal. Band 4, Los Angeles 1933, S. 323–324.

Weblinks

Commons: Ferocactus gracilis – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien