Fetthennen-Steinbrech
Fetthennen-Steinbrech | ||||||||||||
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Fetthennen-Steinbrech (Saxifraga aizoides) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Saxifraga aizoides | ||||||||||||
L. |
Der Fetthennen-Steinbrech (Saxifraga aizoides) ist eine Pflanzenart der Gattung Steinbrech (Saxifraga). Er wird auch als Bach-Steinbrech oder Quell-Steinbrech bezeichnet, welches seine Vorliebe für einen feuchten Standort kennzeichnet. Seltener wird diese Art auch als Bewimperter Steinbrech genannt. Das Artepipheton aizoides (griech. = immer lebend) verweist auf die immergrünen Blätter.
Beschreibung
Der Fetthennen-Steinbrech ist eine reich verzweigte, rasig wachsende, ausdauernde Pflanze und erreicht Wuchshöhen von etwa 5 bis 20 Zentimeter. Sie besitzt locker beblätterte, drüsenhaarige Stängel. Die meist dunkelgrünen, oft rot überlaufenen Laubblätter sind 10 bis 25 mm lang und sind recht fleischig (Fetthennen). Im vegetativen Zustand ähnelt die Art der Gattung der Mauerpfeffer (Sedum). Der Blattrand ist bewimpert, an der Blattspitze ist eine hell aufgesetzte Knorpelspitze zu erkennen.
In einem drüsig behaarten, lockeren, traubigen Blütenstand stehen zwei bis zwölf Blüten zusammengefasst Die zwittrigen Blüten weisen einen Durchmesser von etwa 15 mm auf. Die Kronblätter sind gelb bis dunkelorange, selten sind sie auch dunkelrot, mit dunkleren Punkten. Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Die Blüten des Fetthennen-Streinbrechs werden neben Zweiflüglern auch von Ameisen besucht.
Die Samen bleiben drei Wochen schwimmfähig und erklären somit das häufige Herabsteigen an Flüssen bis weit unterhalb des eigentlichen Verbreitungsgebietes.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet umfasst das arktische und subarktische Kanada mit südlichen Ausläufern an der West- und Ostküste bis zur USA-Grenze. Grönland, das östliche Island, Spitzbergen, Nowaja Semlja, den polaren Ural und das arktische NO-Russland mit der Kola-Halbinsel, Skandinavien und die Alpen von den Pyrenäen bis zum Balkan.
Er ist auch im nördlichen Irland und Großbritannien (südlich bis Yorkshire) verbreitet.
Der Fetthennen-Steinbrech bevorzugt Quellflure aber auch Schutt (Gletschermoränen) und Fels (feucht) in Höhenlagen zwischen 600 und 3100 Meter. In der Arktis ist er auch in der relativ trockenen Tundra verbreitet. Er steigt mit den Flüssen weit ins Vorland herab (etwa bis München mit der Isar). In Nordeuropa wächst er auch auf Meeresspiegelniveau.
Historisches
Unter den Namen Sedula montana pulchra war diese Art schon 1563 dem Botaniker Valerius Cordus bekannt. Linné fand diese typische arktisch-alpine Pflanze in Lappland und verlieh ihr den jetzigen Namen.
Sonstiges
In Niederösterreich und Tirol nennen die Einheimischen den Fetthennen-Steinbrech auch "Gamswurz", so wie viele andere Pflanzen, die gerne von Gämsen gefressen werden. In einigen Landstrichen Tirols wird auch der Name "Warzenkraut" verwendet, da es zum Entfernen von Warzen genutzt wurde.
Pollen wurden von Wissenschaftlern in spätglazialen Sedimenten in Dänemark, den Niederlanden und einigen deutschen Mittelgebirgen nachgewiesen.
Der Fetthennen-Steinbrech gilt im nördlichen Alpenvorland als gefährdet.
Literatur
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, ISBN 3-576-11482-3
- Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- Stefan Eggenberg, Adrian Möhl: Flora Vegetativa, Bern 2007, ISBN 978-3-258-07179-4
- Wendelberger: Alpenpflanzen – Blumen, Gräser, Zwergsträucher, München 1984, ISBN 3-7632-2975-2
Weblinks
- Fetthennen-Steinbrech. FloraWeb.de