Figur-Grund-Wahrnehmung
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Figur-Grund-Wahrnehmung ist ein Fachausdruck aus dem Bereich der Sinneswahrnehmung. Er beschreibt die Unterscheidung von Vordergrund (Figur) und Hintergrund (Grund) bei der Gewichtung von wahrgenommenen Reizen/Sinneseindrücken. Die Untersuchung von Figur-Grund-Prozessen, und speziell von Eigenschaften der Figur im Vordergrund im Sinne einer Gestalt, bildet den Schwerpunkt der Forschung und der Theorie der Gestaltpsychologie.
Figur und Grund
Aus den vielen, unterschiedlichen Sinneseindrücken einer Situation, die gleichzeitig auf den Menschen einströmen, kann das Gehirn die Eindrücke ausfiltern, die es zu diesem Zeitpunkt als die Wichtigsten erachtet. Diese Eindrücke werden zum Vordergrund, zur „Figur“. Sie werden bewusst und differenziert wahrgenommen und bilden das Zentrum der Aufmerksamkeit. Die übrigen Sinneseindrücke, die als unwichtig erkannt werden, treten in den Hintergrund und bilden den „Grund“.
Sinnesleistung
Zur Figur-Grund-Wahrnehmung ist es erforderlich, die Aufmerksamkeit selektiv/herausfilternd zu lenken. Die betreffenden Sinnesleistungen sind dabei das Heraushören, -sehen, -riechen, -schmecken, -ertasten. Dabei müssen die einzelnen Sinnesreize unterschieden und wiedererkannt werden. Um diese Unterscheidung leisten zu können, ist es wesentlich, gut zu Filtern und so Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Kann ein Mensch seine Sinneseindrücke nicht unterscheiden/filtern, wird er überschwemmt mit Sinneseindrücken aus allen Sinneskanälen.[1]
Siehe auch
- Marianne Frostig entwickelte den „Frostigs Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung“ (FEW) zur diagnostischen Differenzierung der visuellen Wahrnehmung für visuo-motorische Koordination, Figur-Grund-Wahrnehmung, Wahrnehmungskonstanz, Wahrnehmung der Raumlage und räumlicher Beziehungen.
- Multistabile Wahrnehmung beschreibt das Phänomen, spontan wechselnder Interpretationen eines eingehenden Wahrnehmungssignales, also einen Gestaltwechsel oder Wahrnehmungswechsel. Dabei wird der „Vordergrund“ jeweils unterschiedlich definiert.
- Kippfigur ist eine Figur, die einen subjektiven Eindruck von Gestaltwechsel beim Betrachten hervorruft. Sie bietet dem Betrachter Alternativen der Wahrnehmung, wobei sich das Figur-Grund-Verhältnis immer wieder verändert.
- Meine Frau und meine Schwiegermutter ist eine Zeichnung des Cartoonisten William Ely Hill (1887–1962), die erstmals 1915 im Puck-Magazin, einem US-Satiremagazin, erschien und die eine der bekanntesten Kippfiguren ist.
- Gestalttheorie und Gestaltpsychologie beschreiben Einzelheiten bezüglich dieser Wahrnehmung.
Einzelnachweise
- ↑ Marianne Wiedenmann, Inge Holler-Zittlau (Hrsg.): Handbuch Sprachförderung: Basiswissen - integrative Ansätze - Praxishilfen - Spiel- und Übungsblätter für den Unterricht. 3. Auflage. Beltz, 2007, ISBN 3407831579, 9783407831576(?!) – (Auflage: 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. (10. September 2007) hier: Seite 76).
Weiterführende Literatur
- Michael Junga: Training zur Förderung von Konzentration, Wahrnehmung und Gedächtnis. Ab 6 Jahren. 4. Figur-Grund-Wahrnehmung. Quelle: Horneburg: Persen (2002), 26 Wendekt. Reihe: Bergedorfer Wendekarten, ISBN 3-89358-907-4. Erfasst von: Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, Update: 2006/2
- Klaus Fischer: Händigkeit als Basiskompetenz für den Schriftspracherwerb. Quelle: In: Motorik, 29 (2006) 3, S. 95–101; Zeitschriftenaufsatz, ISSN 0170-5792 Erfasst von: Landesinstitut für Schule, Soest, Update: 2007/1
- Marion Puttich-Becke: Wir ueben Woerter mit B/b gekoppelt mit Uebungen zur Figur-Grund- Wahrnehmung. Quelle: In: Sonderschulmagazin, 15 (1993) 7–8, S. 15–16; Zeitschriftenaufsatz, ISSN 0724-5564