Fußpilz


Klassifikation nach ICD-10
B35.3 Tinea pedis
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Fußpilz

Der Fußpilz ist eine Pilzinfektion der Füße, insbesondere der Zehenzwischenräume (Tinea pedis interdigitalis, Interdigitalmykose) und Fußsohlen (Tinea pedis, auch Tinea pedum), durch Fadenpilze (Dermatophyten). Diese Pilze befallen Hornsubstanz, also beispielsweise Haut, Haare und Nägel.

Ursache

Verursacht wird Fußpilz durch Fadenpilze (Dermatophyten), die das Hornmaterial (Nägel, Haare) befallen und sich hauptsächlich in den Zehenzwischenräumen ansiedeln. Meist sind Trichophyton rubrum, Trichophyton mentagrophytes var. interdigitale oder Epidermophyton floccosum die Auslöser.[1] Personen mit Diabetes mellitus oder Durchblutungsstörungen haben ein erhöhtes Risiko für Fußpilz oder Nagelpilz.

Eigentlich ist der Fußpilzerreger für den Menschen ungefährlich. Der unbehandelte Befall kann aber die natürliche Abwehr der Haut so weit schwächen, dass es zu einer Streptokokkeninfektion kommt, die sich durch eine Wundrose bemerkbar macht. Diese ist eine schwere Hautinfektion, die von hohem Fieber begleitet werden kann und stationärer Behandlung bedarf. Des Weiteren begünstigt der Fußpilz die Infektion mit einem Nagelpilz, wenn sich zum Zeitpunkt der Krankheit am Fuß Risse oder offene Stellen an den Zehennägeln befinden.

Übertragung

Die Übertragung der Fußpilzerreger erfolgt indirekt von Mensch zu Mensch per Kontakt- oder Schmierinfektion über mit den Erregern infizierte Laufflächen und Gegenstände oder auch direkt durch Kontakt mit einem infizierten Fuß einer anderen Person.

Eine indirekte Ansteckung ist überall dort möglich, wo Menschen barfuß gehen (Schwimmbad, Sauna usw.). Feuchte Umgebung durch Fußschweiß, mangelndes Abtrocknen oder zu enges Schuhwerk fördert die Fußpilzinfektion. Begünstigt wird der Befall mit Fußpilz durch zu enge und wenig luftdurchlässige Schuhe und Strümpfe. Neben Diabetikern sind Menschen mit einer Fehlstellung des Fußes, die zu besonders engen Zehenzwischenräumen führt, gefährdet. Diese Enge schafft ein für den Pilz ideales, feucht-warmes Klima.

Symptome

Typische Symptome des Fußpilzes sind Rötung, Nässen, Schuppung, Blasenbildung und Juckreiz, oft begleitet von Entzündungen.

Therapie

Liegt eine Entzündung vor, wird diese zuerst behandelt, anschließend der Pilz mit einem Antimykotikum topisch in Form von Spray, Salbe, Creme oder Puder. Bei anhaltenden Beschwerden oder zu großer Ausbreitung kommen auch systemische Antimykotika zur Anwendung. Nach der Behandlung empfehlen sich vorbeugende Maßnahmen, wie etwa die Füße stets sauber und trocken zu halten und getragene Strümpfe und Schuhe zu desinfizieren.

Portugiesische Forscher konnten zeigen, dass Lavendelöl bereits in geringen Konzentrationen verschiedene Hefe- (Candida-Spezies) und Fadenpilze abtötet, die beim Menschen Haut- und Nagelpilzerkrankungen verursachen können.[2][3][4] Auch bei äußerlicher Anwendung von Teebaumöl ist auf Grund seiner unter anderem fungiziden Wirkung von guten Behandlungserfolgen berichtet worden.[5][6]

Vorbeugung

Fußpilz kann man vorbeugen, indem man die Zehenzwischenräume trocken hält, Badeschuhe in Schwimmbädern, öffentlichen Duschen oder Saunen trägt und auf Teppichböden in Hotelzimmern nicht barfuß geht. Für Menschen, die dauerhaft barfuß gehen, ist es jedoch nahezu unmöglich, sich Fußpilz zuzuziehen, da das erforderliche feuchte (Schweiß-) Klima fehlt. Auf Textilien sind Fußpilzsporen nach einer 60°-Wäsche nicht mehr nachweisbar.[7]

Literatur

  • Peter Altmeyer, Martina Bacharach-Buhles: Enzyklopädie der Dermatologie, Venerologie, Allergologie, Umweltmedizin. Band 2: M – Z. 2., vollständig überarbeitete Auflage, Springer, Berlin/ Heidelberg 2010, ISBN 978-3-540-89543-5, Kapitel: Tinea pedum. (online).

Weblinks

Wiktionary: Fußpilz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Athlete's foot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Irene Weitzman, Richard S. Summerbell: Dermatophytes. In: Clinical Microbiology Revies. (Clin. Microbiol. Rev.) Nr. 8, April 1995, S. 240–259. ((PdF)).
  2. Mónica Zuzarte, M. J. Gonçalves, C. Cavaleiro, J. Canhoto, L. Vale-Silva, M. João Silva, E. Pinto, L. Salgueiro: Chemical composition and antifungal activity of the essential oils of Lavandula viridis L'Hér. In: Journal of Medical Microbiology. (J Med Microbiol) published online: Februar 2011, doi:10.1099/jmm.0.027748-0; printed: Mai 2011, Vol. 60, Nr. 5, S. 612-618.
  3. A. Angioni, A. Barra, V. Coroneo, S. Dessi, P. Cabras: Chemical composition, seasonal variability, and antifungal activity of Lavandula stoechas L. ssp. stoechas essential oils from stem/leaves and flowers. In: Journal of agricultural and food chemistry. (J Agric Food Chem) 14. Juni 2006, Vol. 54, Iss. 12, S. 4364-70, PMID 16756368.
  4. Mónica Zuzarte, M. J. Gonçalves, C. Cavaleiro, A. M. Dinis, J. M. Canhoto, L. R. Salgueiro: Chemical composition and antifungal activity of the essential oils of Lavandula pedunculata (Miller) Cav. In: Chemistry & Biodiversity. (Chem Biodivers) August 2009, Vol. 6, Iss. 8, S. 1283-92, PMID 19697345.
  5. Peter Altmeyer, Martina Bacharach-Buhles: Enzyklopädie der Dermatologie, Venerologie, Allergologie, Umweltmedizin. Band 2: M – Z. Kapitel: Tinea pedum.
  6. Andrew C Satchell1, Anne Saurajen et al.: Treatment of interdigital tinea pedis with 25% and 50% tea tree oil solution: a randomizeid, placebo controlled blinded study. In: Australasian Journal of Dermatology. Vol. 43, Iss. 3, 2002, S. 175-178, doi:10.1046/j.1440-0960.2002.00590.x
  7. Lauert Fußpilz auch im Wäschekorb?, Presseinformation, Hohenstein Institute, 17. März 2010.

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