Gadgets-Gully-Virus
Gadgets-Gully-Virus | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Taxonomische Merkmale | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
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Kurzbezeichnung | ||||||||||
GGYV |
Das Gadgets-Gully-Virus (GGYV) ist eine Virusspezies aus der Gattung Flavivirus, die durch Zecken der Art Ixodes uriae übertragen wird. Diese infizieren während der Blutmahlzeit über den Speichel verschiedene Großpinguine (Kaiserpinguin, Königspinguin) mit dem Virus. Das GGYV ist nach einer Anhöhe (Gadget´s Gully) auf der zwischen Australien und der Antarktis gelegenen Macquarieinsel benannt.
Genomorganisation und Morphologie
Das Genom des GGYV besteht aus einer linearen, einzelsträngigen RNA mit positiver Polarität. Wie bei allen Flaviviridae umfasst das Genom nur einen offenen Leserahmen, dessen Länge beim GGYV 10.251 nt beträgt. Die Länge der flankierenden nicht-kodierenden Regionen des GGYV ist unbekannt. Die Virionen des GGYV erscheinen im Transmissionselektronenmikroskop als ca. 45 nm große, runde Strukturen mit einem elektronendichten Inneren.
Biologische Bedeutung
Das GGYV wurde aus 1975 gesammelten Zeckenproben in der Nähe von Königspinguin-Kolonien der Macquarieinsel isoliert und 1985 erstmals beschrieben.[1] In einer 1972 gesammelten Zeckenprobe einer Kolonie von Kaiserpinguinen[2] konnte das GGYV ebenfalls nachträglich nachgewiesen werden. Da der Vektor des Virus, die Zecke Ixodes urinae, auch bei flugfähigen Seevögeln als enzootischer Parasit vorkommt, wird vermutet, dass das GGYV in einer noch nicht identifizierten Seevogelart ein natürliches Reservoir besitzt und möglicherweise auch weltweit auf Tierpopulationen übertragen werden kann. Das GGYV hat nach vergleichenden Untersuchungen neuer Isolate aus dem Jahre 2008 eine nur geringe Variabilität des Genoms und der Antigenität. [3] Eine Gefährdung oder klinisch manifeste Erkrankung von Pinguinen durch das GGYV wurde bislang nicht beobachtet, möglicherweise sind die Pinguinpopulationen ausreichend an das Virus adaptiert. Eine Erkrankung durch das GGYV beim Menschen konnte ebenfalls nicht nachgewiesen werden, obwohl bei etwa 4 % der Einwohner des Great Barrier Reef spezifische Antikörper gegen GGYV gefunden wurden.[4]
Einzelnachweise
- ↑ T. D. St George, R. L. Doherty et al.: The isolation of arboviruses including a new flavivirus and a new Bunyavirus from Ixodes (Ceratixodes) uriae (Ixodoidea: Ixodidae) collected at Macquarie Island, Australia, 1975–1979. Am J Trop Med Hyg (1985) 34: S. 406–412 PMID 2984951
- ↑ R. L. Doherty et al.: Isolation of arboviruses (Kemerovo group, Sakhalin group) from Ixodes uriae collected at Macquarie Island, Southern ocean. Am J Trop Med Hyg (1975)24: S. 521–526
- ↑ Lee Major, May La Linn, Robert W. Slade et al.: Ticks Associated with Macquarie Island Penguins Carry Arboviruses from Four Genera. PLoS ONE. (2009) 4(2): e4375 PMC 2632750 (Volltext)
- ↑ R. A. Hawkes et al.: Arbovirus infections of humans in New South Wales. Seroepidemiology of the flavivirus group of togaviruses. Med J Australia (1985) 143: S. 555–561 PMID 3007952
Weblinks
- GGYV in der Datenbank des NCBI
- Sequenz des Offenen Leserahmens des GGYV (DQ235145)