Gebirgs-Hellerkraut



Gebirgs-Täschelkraut

Gebirgs-Täschelkraut (Noccaea caerulescens)

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
Gattung: Täschelkräuter (Noccaea)
Art: Gebirgs-Täschelkraut
Wissenschaftlicher Name
Noccaea caerulescens
(J. Presl & C.Presl) F.K. Mey.

Das Gebirgs-Hellerkraut, Gebirgs-Täschelkraut, Alpen-Hellerkraut oder Voralpen-Hellerkraut (Noccaea caerulescens)[1] ist eine Pflanzenart in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Diese europäische Pflanzenart ist in der Lage, Zink aufzunehmen und im Gewebe zu speichern. Die Konzentration an Zink in den Pflanzenteilen kann bis das 300-fache gegenüber dem betragen, was die meisten Pflanzen als Toleranzgrenze aufweisen.

Beschreibung

Das Gebirgs-Hellerkraut wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis 25 cm. Sie besitzt nichtblühende Rosetten, aber im Unterschied zum ähnlichen Berg-Hellerkraut keine ausläuferartig verlängerten Triebe. Die Blätter sind blaugrün, kahl und fettig. Die weißen bis blauvioletten Blüten befinden sich in verlängerten, traubigen Blütenständen.

Vorkommen

Das Gebirgs-Hellerkraut ist präalpin in den süd-, mittel- und osteuropäischen Gebirgen verbreitet. Die Pflanze wächst von März bis Mai gesellig in Bergwiesen oder rasigen Böschungen. Sie bevorzugt kalkarme, mäßig saure, humose Lehmböden. Wegen häufiger Selbstbestäubung, die neu erworbene Eigenschaften oft in kleinen isolierten Vorkommen gut erhält, ist das Gebirgs-Hellerkraut formenreich.

Systematik

Es wird deshalb auch als Sammelart mehrerer Kleinarten angesehen. Synonyme für Noccaea caerulescens (J. Presl & C. Presl) F.K. Mey. sind Thlaspi caerulescens J. Presl & C. Presl und Thlaspi alpestre (L.) L. non Jacq.[1].

Mitteleuropäische Unterarten

  • Noccaea caerulescens subsp. brachypetalum (Jord.) hat meist einen ästigen Stängel, und die Staubbeutel bleiben gelb oder rötlich. Die Blütenhüllblätter sind 2 bis 3 mm lang und sind wenig länger als der Kelch. Es wächst in Österreich, zum Beispiel häufig im Montafon.
  • Noccaea caerulescens subsp. caerulescens hat meist einen einfachen Stängel, die Staubbeutel verfärben sich blauviolett. Die Blütenhüllblätter sind bis 3, 5 mm lang und sind doppelt so lang wie der Kelch. Die Pflanze ist zwei- bis dreijährig, die Blütenblätter sind so lang oder kürzer als die Staubblätter. Es ist eine Pflanze der Berg-, seltener Talwiesen im Alpenvorland, Schwarzwald, Rheinischen Schiefergebirge, in Thüringen, Sachsen, dem Fichtelgebirge und dem Bayerischen Wald.
  • Noccaea caerulescens subsp. calaminaris (Lej.) Mag., das Galmei-Hellerkraut, ist ausdauernd und die Blütenhüllblätter länger als die Staubblätter. Die Unterart, die auch als Art angesehen wird, kommt in lückigen Schwermetallrasen vor, zum Beispiel bei Aachen und Osnabrück.

Literatur

  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Eugen Ulmer, Stuttgart, 1983

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Eckehart J.Jäger (Hrsg.): Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Gefäßpflanzen: Grundband. 20. Aufl. - Spektrum, Heidelberg, 2011, ISBN 978-3-8274-1606-3, S. 549

Weblinks

Commons: Gebirgs-Hellerkraut – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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