Gemeine Pimpernuss
Gemeine Pimpernuss | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gemeine Pimpernuss (Staphylea pinnata), Illustration. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Staphylea pinnata | ||||||||||||
L. |
Die Gemeine Pimpernuss (Staphylea pinnata), auch Klappernuss genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Pimpernussgewächse (Staphyleaceae) gehört.
Beschreibung
Die Gemeine Pimpernuss wächst als sommergrüner Strauch mit Wuchshöhen von meist 1 bis 3 Meter oder seltener als kleiner Baum (dann 4 bis 5 Meter). Ihre gegenständigen Laubblätter sind unpaarig gefiedert mit fünf bis sieben Fiederblättchen. Die elliptischen bis breit lanzettlichen Fiederblättchen besitzen einen gesägten Blattrand.
Die Blüten sind in hängenden, rispigen Blütenständen zusammengefasst. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Die fünf gelblich-weißen Kronblätter neigen sich glockenförmig zusammen.
Ihren Namen hat sie wohl von ihren Früchten. Es handelt sich um eine grünliche, häutige, aufgeblasene Kapselfrucht, in der eine „Nuss“ (ein Same) klappert (oder eben „pimpert“), wenn sie reif ist.
Vorkommen
Dieser ostsubmediterrane, subozeanische Nanophanerophyt kommt im südöstlichen Mitteleuropa vor. Die Gemeine Pimpernuss gedeiht an Hängen und Waldrändern, in krautreichen Buchen-, Ahorn- oder Eichenwäldern. In Deutschland gehört sie zu den einheimischen Wildgehölzen.
Gefährdung
Die Gemeine Pimpernuss ist selten geworden und steht unter Naturschutz. In Baumschulen wird sie zur Begrünung von Straßenrändern mit autochthonen Gehölzen nachgezogen. Für die Keimung ist Frost nötig (Frostkeimer), der in der Baumschule durch Tiefkühlanlagen simuliert wird.
Nutzung
Als Zierpflanze wurde häufig ein Hybrid mit der Kolchischen Pimpernuss Staphylea colchica Stev. (oder diese Art selbst) angepflanzt.
Die langen Blütentrauben können zu einer Süßigkeit kandiert werden. In den imposanten Blasenfrüchten sitzen kleine Nüsschen, die wie Haselnüsse aussehen und ähnlich wie Pistazien schmecken. Bekannt ist der daraus gewonnene Pimpernusslikör, der im Bayerischen Wald hergestellt wird. Der Pimpernuss wird eine aphrodisierende Wirkung zugesprochen.
Getrocknete Samen der Pflanze, die auch gefärbt werden können, benutzte man früher zur Herstellung von Schmuck, vor allem von Ketten, zum Teil auch von Rosenkränzen[1].
Geschichte
Die in Mitteleuropa heimische Pflanze wurde bereits in der Antike von Plinius (XVI, 69) als Staphylodendron erwähnt. Diese vorlinneische Benennung leitet sich aus den griechischen Worten staphyle für Weintraube und déndron für Holzgewächs, Baum her. [1] [2]
Im 16.–17. Jahrhundert beschrieben europäische Botaniker die Pflanze und Frucht als
- Pimpernuss, Staphylodendron (Bock)[3]
- Staphylodendron, Nux Vesicaria, Arbor vitis, Pistacium Germanicum, Pimpernusz, Pimpernoten, Sint Anthuenis nootkens, Noissette de S. Antoine (Dodoens)
- Staphylodendron Plinii und Nux vesicaria (Clusius)
- Pistacia sylvestris (Bauhin)
Bilder
Quellen
- Gemeine Pimpernuss. FloraWeb.de
- Steckbrief bei baumkunde.de
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 A.G. Heiss (2010) Von alten Amuletten und abgeschnittenen Nasen — die Pimpernuss in Archäologie und Geschichte. In G. Schramayr and K. Wanninger (Hrsg.) Die Pimpernuss (Staphylea pinnata L.) Monografien der Regionalen Gehölzvermehrung RGV 4. Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Landentwicklung: St. Pölten, pp. 19-22, (PDF)
- ↑ H. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, Nikol-Verlag, Hamburg 1996 ISBN 978-3-937872-16-2, S. 608.
- ↑ Dericks-Tan, Vollbrecht: Auf den Spuren der Wildfrüchte in Europa, Abadi-Verlag 2009, ISBN 978-3-00-021129-4, S. 230-231.
Weblinks
- Steckbrief.
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.