Gnomoniaceae



Gnomoniaceae

Asteroma coryli (Hauotfruchtform: Gnomoniella coryli): Erreger der Haselnuss-Blattbräune

Systematik
Abteilung: Schlauchpilze (Ascomycota)
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Sordariomycetes
Unterklasse: Sordariomycetidae
Ordnung: Diaporthales
Familie: Gnomoniaceae
Wissenschaftlicher Name
Gnomoniaceae
G. Winter

Die Gnomoniaceae bilden eine Familie aus der Ordnung der Diaporthales.

Merkmale

Laut Monod (1983) [1] sind die Gnomoniaceae charakterisiert durch eingesenkte Fruchtkörper (Ascomata) einzeln ohne Stroma oder in Aggregaten zusammengefasst in reduzierten prosenchymatischem Stromata in krautigen Pflanzen besonders in Blättern und Sprossachse, aber auch in Holz. Die Ascomata sind generell weich strukturiert, dünnwandig und prosenchymatisch mit zentraler oder lateraler Ausstülpung. Die Asci können einen ausgeprägten Apikalring besitzen mit generell kleinen Ascosporen, die kleiner als 25 µm lang sind, die septiert oder unseptiert sein können. Die Anamorphe sind acervular oder pyknidial, meist mit einer breiten Öffnung und phialidischen meist unseptierten Konidien.

Ökologie

Gnomoniaceen kommen meist an Hartholzbäumen vor, aber auch an Nadelbäumen wie bei der Anamorphen-Gattung Sirococcus. Es wurden mehrere Krankheiten beschrieben, die sie auslösen, die aber auch als Endophyten beschrieben wurden. [2]

Gattungen (Auswahl)

  • Gnomonia: eventuell nicht monophyletisch [3]
  • Gnomoniella: Erreger der Blattbräune bei u.a. Hainbuche und Haselnuss
  • Apiognomonia: Erreger der Blattbräune bei Eichen, Buchen und Platane
  • Cryptodiaporthe: Cryptodiaporthe populea ist der Erreger der Rindenbrands der Pappel[4]
  • Cryptosporella
  • Pleuroceras:
    • Pleuroceras pseudoplatani: Erreger der Bergahorn-Blattbräune
  • Sirococcus: nur die Anamorphe ist bekannt. Rufen Anthraknose bei z.B. Hartriegel und Butternuss hervor.

Mazzantia wird neuerdings zu den Diaporthaceae gestellt. [5]

Einzelnachweise

  1. Monod, M., 1983. Monographie taxonomique ds Gnomoniaceae (Ascomycetes de l'ordre des Diaporthales) I. Beih. Sydowia 9:1-315.
  2. Barengo, N., Sieber, T., Holdenriede O., 2000. Diversity of endophytic mycobiota in leaves and twigs of pubescent birch (Betula pubescens). Sydowia 52: 305-320.
  3. Sogonow M.V., Castlebury, L.A., Mejia, L.C., Rossman, A.Y., White, J.F., 2006. Generic trends in the Gnomoniaceae. Eight International Mycological Congress, 21-25 August 2006, Cairns, Congress Handbook & Abstracts, Book 1
  4. Heinz Butin: Krankheiten der Wald- und Parkbäume. Georg Thieme Verlag, 1983
  5. Lisa A. Castlebury, Amy Y. Rossman, Walter J. Jaklitsch, Larissa N. Vasilyeva, 2002: A preliminary overview of the Diaporthales based on large subunit nuclearribosomal DNA sequences. Mycologia, 94: 1017–1031.