Hühnerfeld (Moor)


Koordinaten: 51° 21′ 58″ N, 9° 40′ 30″ O

Reliefkarte: Niedersachsen
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Hühnerfeld

Das Hühnerfeld ist ein 51 ha großes Zwischenmoor im Kaufunger Wald im Landkreis Göttingen, Südniedersachsen (Deutschland). In dem südlichsten Moor Niedersachsens kommen gefährdete Pflanzenarten vor, wie Rundblättriger Sonnentau, Schnabelried und Scheiden-Wollgras. Der Name leitet sich von Hünenfeld ab womit früher eine freie Fläche im Bergland bezeichnet wurde.

Geographische Lage

Karte vom Hühnerfeld

Das Hühnerfeld erstreckt sich im nordwestlichen Teil des Kaufunger Walds, der vom Südteil des Naturparks Münden eingenommen wird. Es liegt zwischen dem Kleinen Steinberg im Osten und dem Hühnerfeldberg im Westen. Etwa 3 km (Luftlinie) nordöstlich von Sichelnstein, einem Ortsteil von Staufenberg, befindet es sich zwischen 380 und 460 m ü. NN.

Moorbeschreibung

Moorige Fläche mit Birken auf dem Hühnerfeld
Typische Weidefläche des Hühnerfelds

Das Hühnerfeld ist eine große Bergwiesenfläche mit Hochmoorcharakter. Es hat sich aufgrund der Klima- und Bodenverhältnisse gebildet. Die Niederschläge sind auf der Höhe von bis zu 450 m ü. NN. erheblich und können im Buntsandsteinuntergrund schwer versickern. Das Gebiet wurde seit dem Mittelalter durch jahrhundertelange Nutzung als Vieh-Hutung geprägt. Bei der Kurhannoverschen Landesaufnahme gegen Ende des 18. Jahrhundert hatte das Hühnerfeld eine doppelt so große Fläche wie heute. Seit Aufgabe der Hutungsnutzung Mitte des 20. Jahrhunderts breiteten sich zunehmend Pfeifengras, Drahtschmiele und Adlerfarn aus. Zu den selteneren Pflanzen gehört die Arnika, auch Johannisblume oder Wohlverleih genannt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte die Forstwirtschaft auf dem Hühnerfeld rentablen Waldbau betreiben und begann das Gebiet mit Gräben zu entwässern. Mitte der 1950er Jahre machte sich der Leiter der forstwissenschaftlichen Fakultät an der Universität Göttingen stark für die Erhaltung des Hühnerfeldes im ursprünglichen Zustand. Er schlug die Unterschutzstellung als Naturschutzgebiet vor, was erst 1968 erfolgte. Seit 1992 wird es im Auftrag des Landkreises Göttingen extensiv mit Islandpferden und seit 2006 mit Mutterkühen beweidet. Diese Beweidung hilft gefährdete Pflanzenarten der Borstgrasrasen und Kleinseggenrieder zu erhalten.

Literatur

  • Ernst Andreas Friedrich: Naturdenkmale Niedersachsens. Hannover, 1980. ISBN 3-7842-0227-6

Weblinks

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