Heinrich von Kittlitz
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- Zoologe
- Ornithologe
- Illustrator
- Weltumsegler
- Freiherr
- Deutscher
- Geboren 1799
- Gestorben 1874
- Mann
Friedrich Wilhelm Heinrich Freiherr von Kittlitz (* 16. Februar 1799 in Breslau; † 10. April[1] 1874 in Mainz) war ein deutscher Ornithologe, Naturforscher, Reisender und Zeichner.
Leben
Er entstammte der Familie der Freiherren von Kittlitz und Ottendorf, die zum Oberlausitzer Uradel zählt. Er nahm er an den Freiheitskriegen teil und diente dann im Heer weiter. Er begleitete 1826–1829 die Lütkesche Weltumseglung auf der Senjawin, die im Auftrag des Zaren von Russland stand. Im Jahr 1828 trennte er sich zeitweise von der Expedition, um auf eigene Faust Kamtschatka zu erforschen.
Auf der Forschungsreise entdeckte er auf der mikronesischen Insel Kosrae zwei Vogelarten, die er beschrieb und durch Vogelbälge dokumentierte: das Kosrae-Sumpfhuhn und den Kosrae-Singstar. Beide Vögel waren bald danach ausgestorben, vermutlich durch eingeschleppte Ratten. Kittlitz ist damit der einzige westliche Ornithologe, der diese Vogelarten in freier Wildbahn beobachtet und beschrieben hat. Von seiner Reise brachte er der Russischen Akademie der Wissenschaften 754 Bälge von 314 Vogelarten mit.
Die ornithologischen Ergebnisse, aber auch seine sonstigen Beobachtungen über Zoologie, Botanik und Geographie von Alaska, Kamtschatka, den Aleuten und den Karolinen, wurden in seinem Bericht Denkwürdigkeiten einer Reise nach dem russischen Amerika, nach Mikronesien und durch Kamtschatka veröffentlicht, der erst 1858 erschien.
Mit seinem Freund Eduard Rüppell reiste Kittlitz 1831 auch nach Nordafrika, musste die Reise aber wegen einer Erkrankung abbrechen. Auf der Rückreise entdeckte er in Ägypten den Hirtenregenpfeifer (englisch „Kittlitz's Sand Plover“). Auch einige andere von ihm entdeckte Vögel tragen seinen Namen, so der Kittlitzbrillenvogel und der Kurzschnabelalk (englisch „Kittlitz's Murrelet“).
Seit 1849 lebte er in Mainz, wo er 1874 starb.
Veröffentlichungen
- Kupfertafeln zur Naturgeschichte der Vögel, 3 Hefte à 12 Seiten, Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, 1. Heft
- 24 Vegetationsansichten von den Küstenländern und Inseln des Stillen Ozeans, mit Text, Wiesbaden 1845–1852
- Vegetationsansichten aus den westlichen Sudeten, Frankfurt 1854
- Naturszenen aus Kamtschatka
- Bilder vom Stillen Ozean
- Denkwürdigkeiten einer Reise nach dem russischen Amerika, nach Mikronesien und durch Kamtschatka, Gotha 1858, Band 1, Band 2
- Psychologische Grundlage für eine neue Philosophie der Kunst, Berlin 1863
- Schlußfolgerungen von der Seele des Menschen auf die Weltseele, Mainz 1873
- Ornithologisches Tagebuch. Handschrift mit Aquarellmalereien. 4 Bände (1816-1823).Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz, Sammlung Moyat, Sign.: Moyat 658
Literatur
- Wilhelm Stricker: Kittlitz, Friedrich Heinrich Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 46 f.
- Ludwig Gebhardt: Kittlitz, Heinrich Freiherr von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 694 f. (Digitalisat).
Weblinks
- Commons: Heinrich von Kittlitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Literatur von und über Heinrich von Kittlitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen für Heinrich von Kittlitz beim IPNI
Einzelnachweise
- ↑ Das Gothaische Genealogische Taschenbuch von 1940 gibt August als Sterbemonat an.
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Personendaten | |
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NAME | Kittlitz, Heinrich von |
ALTERNATIVNAMEN | Friedrich Heinrich Freiherr von Kittlitz und Ottendorf (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Ornithologe, Naturforscher, Reisender, Zeichner |
GEBURTSDATUM | 16. Februar 1799 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 10. April 1874 |
STERBEORT | Mainz |