Heliotropioideae



Heliotropioideae

Vanilleblume (Heliotropium arborescens), Blütenstände

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden I
Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
Unterfamilie: Heliotropioideae
Wissenschaftlicher Name
Heliotropioideae
(Schrad.) Arn.

Die Heliotropioideae sind eine Unterfamilie innerhalb der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Bei manchen Autoren hat sie auch den Rang einer Familie Heliotropiaceae Schrader. Diese Unterfamilie enthält etwa acht Gattungen mit 450 Arten, und ist weltweit vertreten, von den Gemäßigten Breiten bis in die Tropen.

Beschreibung

Es sind ein- bis mehrjährige krautige Pflanzen, Halbsträucher, Sträucher, Bäume oder selten Lianen. Der Name Raublattgewächse deutet auf die charakteristische Behaarung der Blätter und Stängel hin, die viele der mitteleuropäischen Arten haben. Die meist wechselständigen Laubblätter sind einfach und ganzrandig. Nebenblätter sind keine vorhanden.

Die Blüten sitzen in zymösen Blütenständen oder stehen bei einigen Heliotropium-Arten einzeln. Die meist zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meist fünfzählig. Einige Heliotropium-Arten sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die Kelchblätter (Sepalen) sind am Grunde und die Kronblätter (Petalen) sind völlig miteinander verwachsen und bilden röhren- oder stieltellerförmige Blüten. Es ist nur ein Kreis mit meist fünf fertilen Staubblättern vorhanden (tetrazyklische Blüte). Die Staubblätter sind mit den Kronblättern verwachsen und setzen meist auf halber Kronblattlänge an. Die meist zwei Fruchtblätter bilden den oberständigen Fruchtknoten. Im Gegensatz zu allen anderen Raublattgewächsen steht hier der Griffel endständig auf dem Fruchtknoten und endet in einem charakteristischen, nur in dieser Unterfamilie vorkommenden Griffel-/Narbenkomplex. Hier werden als Ausnahme in der Familie der Boraginaceae Steinfrüchte mit vier einsamigen Kernen gebildet, aber einige Taxa haben auch Klausen wie in der ganzen Familie üblich.

Heliotropium indicum, Illustration.
Tournefortia sarmentosa, Illustration.

Systematik und Verbreitung

Beheimatet sind sie weltweit in den Tropen bis in die warmen gemäßigten Breiten. Die Unterfamilie der Heliotropioideae wird gegliedert in vier bis acht Gattungen mit 405 bis 450 Arten:

  • Argusia Böhm; Mit zwei bis drei Arten in Mittelasien. Es sind mehrjährige krautige Pflanzen die Klausen bilden.
  • Ceballosia Kunkel: Mit nur einer Art in Makaronesien, es ist ein Strauch. Sie bildet Klausen.
  • Sonnenwenden (Heliotropium L.): Mit weltweiter Verbreitung, es gibt 250 bis 300 Arten in 19 Sektionen. Sie bilden Klausen.
  • Hilgeria Förther: Mit drei Arten auf den Karibischen Inseln. Es sind krautige Pflanzen die Klausen bilden.
  • Ixorhea Fenzl: Mit nur einer Art in Argentinien (Dieser Strauch wächst nur in der Provinz Salta). Sie bildet große, geflügelte Klausen.
  • Nogalia Verdc.: Mit nur einer Art in Somalia und südwestlichen Arabien. Es ist eine sukkulente Pflanze und bildet Steinfrüchte.
  • Schleidenia Endl.: Mit sechs bis acht Arten in Mittel- und Südamerika, in der Karibik in Afrika, Madagaskar und Indien. Es sind krautige Pflanzen mit einzeln stehenden Blüten. Sie bilden Steinfrüchte.
  • Tournefortia L.: Mit pantropischer Verbreitung, es gibt etwa 150 Arten. Es sind kleine Bäume oder Lianen. Sie bilden Steinfrüchte.

[1]

Bilder

Heliotropium europaeum:

Andere Arten:

Quellen

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Heliotropioideae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien