Hemlocktannen


Hemlocktannen

Tsuga chinensis var. formosana

Systematik
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie: Abietoideae
Gattung: Hemlocktannen
Wissenschaftlicher Name
Tsuga
(Endl.) Carrière

Die Hemlocktannen oder Schierlingstannen (Tsuga) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae).

Benennung

Schierling ist die Übersetzung von engl. hemlock. Der Name stammt vom Geruch der zerriebenen Nadeln der Westamerikanischen Hemlocktanne, der dem Geruch des Gierschs, eines relativ nahen Verwandten des Schierlings, stark ähnelt.

Der wissenschaftliche Name Tsuga wurde 1847 von Stephan Ladislaus Endlicher eingeführt und ist der japanische Name (jap. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) der Südjapanischen Hemlocktanne.[1]

Beschreibung

Illustration der Kanadischen Hemlocktanne (Tsuga canadensis).

Vegetative Merkmale

Die Hemlocktannen sind immergrüne Bäume mit konischer bis unregelmäßig eiförmiger (bei einigen asiatischen Arten) Baumkrone. Die Spitzen der Bäume und der ansonsten horizontalen Zweige hängen oft über. Die Borke ist grau bis braun, schuppig und oft tief gefurcht. Am ältesten werden wohl Tsuga mertensiana, von denen erzählt wird, es gäbe 1400 Jahre alte Exemplare, nachweisbar sind 800 Jahre alte Exemplare in British Columbia. Als höchster Baum der Gattung gilt ein Exemplar von Tsuga heterophylla mit einer Wuchshöhe von 55 Metern, einem Stammdurchmesser (dbh) von 259 Zentimetern und einem Kronendurchmesser von 20 Metern bei Quisitis Point im Pacific Rim National Park in British Columbia (Bericht von Stoltmann 1987). Die mehr oder weniger zweizeilig oder rund um den Zweig angeordneten Nadeln überdauern einige Jahre, sind flach bis etwas kantig, mit einer Basis, die stielartig ist und einem stechenden bis abgerundeten Ende. Die Stomata befinden sich in zwei Reihen auf der Nadelunterseite; nur bei Tsuga mertensiana befinden sich auch Stomata auf der Oberseite. Jede Nadel besitzt einen Harzkanal. Die Knospen sind nicht harzig. Der Keimling besitzt vier bis sechs Keimblätter (Kotyledonen).

Generative Merkmale

Tsuga-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Einzeln an einjährigen Zweigen stehen die männlichen Blütenzapfen, die kugelig, braun und kleiner als 8 mm sind. Auch die weiblichen Zapfen befinden sich an einjährigen Zweigen; sie benötigen fünf bis sieben Monate zum Reifen und fallen bald nach dem Entlassen der Samen ab oder verbleiben einige Jahre am Baum. Der Zapfen fällt als ganzes ab. Die höchstens an sehr kurzen Stielen hängenden weiblichen Zapfen sind eiförmig bis länglich, nur bei Tsuga mertensiana länglich-zylindrisch. Die Zapfenschuppen sind dünn, ledrig und in der Form variabel; sie sind meist glatt und nur bei Tsuga mertensiana behaart. Die Deckschuppen sind klein.

Die Samen weisen eine Länge von 3 bis 5 mm und einen Durchmesser von 2 bis 3 mm auf. Sie besitzen viele kleine Harzbehälter. Ihre dünnen Flügel sind 5 bis 10 mm lang.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n=12.

Habitat in Emigrant Wilderness, Kalifornien von Tsuga mertensiana

Vorkommen

Ihre Areale reichen von den gemäßigten Breiten Nordamerikas bis nach Ostasien. Tsuga-Naturstandorte sind immer in relativ feuchten Klimaten, mit wenig Trockenstress. In ihren Habitaten sind sie meistens die dominanten Pflanzen.

Die Gattung Tsuga war im Tertiär auch in Europa heimisch, starb aber während der Eiszeiten aus.

Systematik

Die Gattung der Hemlocktannen (Tsuga) ist in zwei Untergattungen gegliedert mit insgesamt acht Arten:

  • Untergattung Tsuga: Mit sieben Arten:
    • Kanadische Hemlocktanne (Tsuga canadensis Carrière)
    • Carolina-Hemlocktanne (Tsuga caroliniana Engelmann)
    • Chinesische Hemlocktanne (Tsuga chinensis (Franchet) Pritzel ex Diels)
    • Nordjapanische Hemlocktanne, oder Verschiedennadelige Hemlocktanne genannt, (Tsuga diversifolia (Maxim.) Masters)
    • Himalaya-Hemlocktanne (Tsuga dumosa (D.Don) Eichler)
    • Westamerikanische Hemlocktanne (Tsuga heterophylla (Raf.) Sargent)
    • Südjapanische Hemlocktanne (Tsuga sieboldii Carrière)
  • Untergattung Hesperopeuce: Mit nur einer Art:
    • Berg-Hemlocktanne (Tsuga mertensiana (Bongard) Carrière)

Nutzung

Holz der Hemlocktanne

Wenige Arten werden forstlich in Europa angebaut; manche Arten werden, teils als Kulturformen, in Parks und Gärten gepflanzt. Aufgrund seiner Unempfindlichkeit gegen Nässe wird Hemlockholz im traditionellen Bogensport als Pfeilschaftmaterial verwendet. Die Beständigkeit gegen Feuchtigkeit in Kombination mit der Harzarmut des Holzes machen aus Hemlock ein hochwertiges Material zum Saunabau. [2]

Bilder

Quellen

Weblinks

Commons: Hemlocktannen (Tsuga) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Peter Loewer: Jefferson’s Garden. Stackpole Books, 2004, ISBN 0-8117-0076-3, S. 233 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. http://sauna-portal.com/sauna-selbstbau/sauna-holz.html Abgerufen am 19. Dezember 2012