Hohes Fingerkraut
Hohes Fingerkraut | ||||||||||||
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Hohes Fingerkraut (Potentilla recta) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Potentilla recta | ||||||||||||
L. |
Das Hohe Fingerkraut (Potentilla recta), auch Aufrechtes Fingerkraut genannt, ist ein in Mitteleuropa zerstreut vorkommendes Rosengewächs (Rosaceae). Es blüht von Mai bis September.
Erscheinungsbild
Der Stängel dieser ausdauernden Pflanze ist endständig, wächst meist steif aufrecht, ist 20 bis 80 cm hoch, beblättert und verzweigt sich oben in den rispenartigen, reich- und lockerblütigen Blütenstand. Er ist locker bis dicht abstehend langhaarig, dazwischen mit sehr kurzen Borstenhaaren sowie im oberen Teil drüsig behaart. Die Blätter sind gefingert und besitzen 5 bis 7 verkehrt-lanzettliche bis eiförmige, kräftig gesägte bis fast fiederspaltige, 3 bis 8 cm lange Blättchen. Diese sind mehr oder weniger dicht und lang behaart, aber nie filzig. Die Blüten sind 20 bis 25 mm breit und besitzen herzförmige, blassgelbe bis goldgelbe Kronblätter. Die Außenkelchblätter sind lanzettlich und 7 bis 8 mm lang; sie vergrößern sich später auf 10 bis 12 mm und sind etwas länger als die dreieckig-eiförmigen, spitzen Kelchblätter. Meist werden mehr als 100 runzelige Früchtchen gebildet.
Variabilität der Art
Die Art ist formenreich hinsichtlich der Zähnung der Blättchen, der Dichte der Behaarung und der Blütenfarbe. Insgesamt ist die Untergliederung der Art noch nicht befriedigend bearbeitet. Meist wird das Hohe Fingerkraut (Potentilla recta) in 4 Unterarten eingeteilt, von denen die P. recta subsp. recta und die P. recta subsp. obscura erwähnt sein sollen. Diese unterscheiden sich unter anderem durch die Blütenfarbe (blassgelb bei der P. recta ssp. recta, intensiv gelb bei der P. recta ssp. obscura), sowie durch die Form der Blättchen (in der Mitte am breitesten bei der P. recta ssp. recta, im vorderen Drittel am breitesten bei der P. recta ssp. obscura).
Verbreitung und Standortansprüche
Potentilla recta wächst auf trockenen, basenreichen Standorten, z. B. in ruderalen Grasflächen, in Pionierfluren an Hochwasser- und Bahndämmen, Ufer- und Straßenböschungen, in Parkanlagen, Kiesgruben u.s.w..
Die Art ist ursprünglich wohl eine südosteuropäische, südwest- bis zentralasiatische Art. Heute reicht sie in Europa nach Westen bis Spanien, nach Norden bis ins südliche Skandinavien, im Süden im ganzen Mittelmeergebiet, einschl. NW-Afrika, Anatolien und dem Iran. Die Art ist ein ostmediterran-kontinentales Florenelement und befindet sich offenbar noch in weiterer Ausbreitung in West- Mittel- und Nordeuropa.
Das Hohe Fingerkraut kommt in ganz Deutschland sehr zerstreut vor. Vielfach ist es eine ziemlich seltene Adventivpflanze.
Die Art breitet sich anscheinend immer noch weiter aus, wobei auch die Verschleppung der Früchtchen mit Saatgut und Forst- und Zierpflanzen, sowie die Verwilderung aus Gärten eine Rolle spielen. Die Früchtchen werden entweder vom Wind oder durch Tiere verbreitet.
Literatur
- Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
- Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
- Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
Weblinks
- Hohes Fingerkraut. FloraWeb.de