Husvik


Stromness Bay mit (links nach rechts) Husvik, Stromness und Leith Harbour (NASA-Bild)
Historische und moderne Siedlungen auf Südgeorgien
Stromness Bay im November 2002

Husvik ist eine ehemalige Walfangstation an der mittleren Nordküste Südgeorgiens. Es war eine der drei Basen in der Stromness Bay, die anderen beiden hießen Stromness und Leith Harbour. Husvik begann ursprünglich 1907 als eine schwimmende Fabrik vor der der Küste. 1910 wurde eine Festlandsstation konstruiert und blieb in Betrieb bis 1930, auch zwischen 1945 und 1960 wurde sie benutzt.

Die drei Walfangstationen Husvik, Stromness und Leith waren durch einen holprigen Weg entlang des Ufers der Stromness Bay verbunden. Während der Walfangära wurde dieser von Walfängern aus Stromness und Husvik benutzt, um nach Leith Harbour zu gelangen, wo sich das einzige Kino der Insel befand. Der Pfad kann noch immer benutzt werden, doch an manchen Stellen ist der Durchgang, vor allem im November und Dezember, durch ihr Territorium verteidigende Robben unmöglich.

Das Kühlaggregat wurde 1960 abgebaut und nach Grytviken geschafft; seither gibt es keine Walfangoperationen mehr in Husvik. Später wurde das Haus des Stationsleiters – bis Mitte der Neunzigerjahre – von Wissenschaftlern der British Antarctic Survey als temporärer Schutz während ihrer Arbeit genutzt. In jüngerer Zeit lebten dort auch die Mitglieder der BSES-Expedition vom Dezember 2003, die die Basis als Ausgangslager für eine Reihe von wissenschaftlichen und Erforschungsprojekten nutzte.

Wie die Walfangstationen von Leith, Stromness und Prince Olav Harbour wurde auch Husvik für zu gefährlich erklärt, um es als Tourist zu besuchen. Die Gefahr geht aus von einstürzenden Gebäuden und Asbest. Besucher dürfen sich höchstens 200 Meter entfernt von den Gebäuden und Einrichtungen aufhalten. Der Zutritt zum Haus des Stationsleiters ist erlaubt, da dieses etwas entfernt vom Hauptgebiet liegt.

Die Mole befindet sich innerhalb der 200-Meter-Zone, so dass sie nicht zu gebrauchen ist. Außerdem ist sie in einem sehr baufälligen Zustand. Sie wird auch jährlich von Kormoranen als Brutplatz benutzt.

Im Sommer 2005/2006 wurde eine Gruppe von Norwegern beauftragt, einige der Gebäude in Husvik wiederherzustellen. Im März 2006 wurden die Villa des Leiters, ein als "Radio Shack" (Funkhütte) bekanntes Gebäude und ein kleiner Generatorenschuppen erfolgreich wiederhergestellt.

Südlich von Husvik befindet sich ein Walfängerfriedhof, wo zwischen 1924 und 1959 34 Männer begraben wurden.

Weblinks

Koordinaten: 54° 10′ 0″ S, 36° 42′ 0″ W