Hutbuche bei Frauenroth
Die Hutbuche bei Frauenroth steht am Ortsrand von Frauenroth, einem Ortsteil von Burkardroth, im Landkreis Bad Kissingen in der bayerischen Rhön. Die Rotbuche (Fagus sylvatica) befindet sich etwa 50 Meter östlich des Friedhofs am Waldrand auf etwa 410 Meter über Normalnull. Sie ist seit dem 24. März 1971 als Naturdenkmal bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Bad Kissingen mit der Nummer 672-N/030 und der Bezeichnung Hutbuche gelistet und ist im Besitz der Gemeinde. Unter der Hutbuche findet jeweils am ersten Augustsonntag das weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannte Hutbuchenfest statt.
Nachdem im Juli 2009 ein dicker Ast abgebrochen war, wurde am Baum ein Befall von Austernpilzen, Feuerschwämmen und Hallimasch festgestellt; Experten vermuten, dass der Stamm ausgehöhlt ist. Daher wurde die bestehende Kronensicherung um zwei Dreieckverbünde erweitert, die den Baum am Auseinanderbrechen hindern sollen. Die Buche wurde wegen der Bruchgefahr von weiteren Ästen mit einem Forstschutzzaun versehen.[1] Im Mai 2012 wurde der Forstschutzzaun durch einen Holzzaun ersetzt.[2][3]
Beschreibung
Die Buche hat eine Drillingsform mit drei zusammengewachsenen Kernwüchsen. Diese Wuchsform ist wohl darauf zurückzuführen, dass in der Rhön früher immer drei Pflanzen zusammen gesetzt wurden. Tiere fraßen meistens die äußeren ab und der Leittrieb in der Mitte hatte so eine größere Chance, durchzukommen. Bei dieser Buche haben alle drei Triebe überlebt und sind im Kernwurzelbereich miteinander verwachsen. 1993 wurden im Traufbereich der Buche mehrere Picknickbänke und -tische aufgestellt; eine Fläche von etwa acht Meter Durchmesser um den Stammbereich wurde geschottert. Die große Krone der Buche wurde im Frühjahr 1997 mit einer Kronensicherung aus mehreren Sicherungsankern versehen. Am 28. Mai 1998 brach ein starker bodennaher Seitenast heraus. Die offene Bruchstelle wurde versorgt; die ansonsten völlig harmonische Krone weist auf dieser Seite eine Einbuchtung auf.
Das Alter der Buche wird mit etwa 350 Jahren angegeben. Eine andere Quelle rechnet der Buche ein Alter von etwa 250 Jahren zu.[4] In etwa einem Meter Höhe lösen sich die drei miteinander verwachsenen Stammteile in einzelne, schräg nach oben strebende Stämme auf. Sie hatten im Jahre 2008 an der Stelle des geringsten Durchmessers zusammen einen Umfang von 4,00, 3,11 und 2,62 Meter. 1990 wies der Gesamtstamm in 1,3 Meter Höhe einen Umfang von 6,80 Meter auf.[4] Im Jahre 1992 war der Umfang an der Stelle des geringsten Durchmessers 6,32 und 2010 7,04 Meter. In einem Meter Höhe hatte der Stamm im Jahre 2010 einen Umfang von 7,17 Meter. Die Krone hat etwa eine Höhe von 23 Meter und 26 Meter Durchmesser.
Literatur
- Hans Joachim Fröhlich: Wege zu alten Bäumen – Band 2, Bayern. Widi-Druck, Offenbach 1990, Seite 45, ISBN 3-926181-09-5.
Siehe auch
- Liste der Naturdenkmäler im Landkreis Bad Kissingen
- Liste der dicksten Bäume in der Rhön
- Liste markanter und alter Baumexemplare
Weblinks
Koordinaten: 50° 15′ 49,8″ N, 10° 1′ 15,2″ O
Einzelnachweise
- ↑ „Die Jahre der Hutbuche sind gezählt – Das Naturdenkmal hat Pilzbefall“ – „Main-Post“-Artikel vom 29. Januar 2010
- ↑ „Holzzaun umgibt nun die Hutbuche – Eine natürliche Umrahmung soll die Menschen auf Abstand halten – gefeiert wird trotzdem“ – „Main-Post“-Artikel vom 3. Mai 2012
- ↑ „Die Hutbuche behütet nicht mehr“ – „Saale-Zeitung“-Artikel vom 31. Mai 2012
- ↑ 4,0 4,1 Hans Joachim Fröhlich: Wege zu alten Bäumen – Bayern. Seite 40.