Hüttenrauch
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Hüttenrauch ist eine berufsspezifische Bezeichnung, sowohl für bei der Verhüttung von Metallen, etwa im Hochofenbetrieb, entstehende Stäube, die in Flugstaubkammern abgesondert werden können, als auch für gasförmige Anteile (Abgase), die sich erst bei Abkühlung als Stäube niederschlagen. Durch spezifische Nasswäsche können sie neutralisiert oder separiert werden. Zu den giftigen, zumindest aber schädlichen Abgasen zählte man schon immer die arsenhaltigen. Historisch bezeichnet man als „Hüttenrauch“ ausschließlich das in langen abkühlenden und auf diese Weise den Niederschlag begünstigenden Kanälen als weißes Pulver gewonnene Arsenik oder Arsentrioxid. Es ist unverändert von Bedeutung als Ausgangsmaterial verschiedener Arsenverbindungen, sowie zur Reindarstellung des Halbmetalls Arsen (D 1.97).
Primärbleierzeuger befassen sich mit der Optimierung der Arsenfällung in ihren Abwasserbehandlungsanlagen.[1]
Andere Luftschadstoffe
Zu den besonders schädlichen Abgasen zählen ferner die Stickoxide, leicht an der gelblich-rötlichen Fahne über der Schornsteinkante zu erkennen, weiter Schwefeldioxid, das mit Luftfeuchtigkeit nach der Formel SO2 + H2O = H2SO3 zu schwefliger Säure reagiert – und in neuester Zeit sogar Kohlendioxid als Produkt jeder Verbrennung organischen Materials.
Prinzip der Luftschadstoffverdünnung
Lange galt gegenüber den meisten Abgasen das „Prinzip der hohen Schornsteine“. Durch Emission in Höhen bis zu 300 m sollten die Abgase in höhere Luftschichten gebracht werden, um sie weiträumiger und damit in geringeren Konzentrationen zu verteilen. In Tallagen führte man sogar die Rauchkanäle auf eine Anhöhe und ließ sie dort in einen Schornstein münden, beispielsweise in der am Mittelrhein gelegenen Blei- und Silberhütte in Braubach.
Nachzutragendes
Den Arsenikessern gilt Arsenik als Suchtmittel, sie nutzen dabei nach ihrer Ansicht auch Vorteile, die ihm von der Medizin lange Zeit als Roborans zugesprochen wurden. Bekannter wurde es bei der Schädlingsbekämpfung (Küchenschaben), insbesondere aber als Mäusegift.
Literatur und Quellen
- Holleman-Wiberg: Lehrbuch der anorganischen Chemie, de Gruyter, Berlin
- Römpp: Chemie-Lexikon, 9. Auflage bei Thieme, Stuttgart und New York
Siehe auch
Weblinks
- Hüttenrauch. In: Meyers Konversations-Lexikon 1885–1892, Band 8 Seite 827f.