Incisoscutum



Incisoscutum

Lebendrekonstruktion

Zeitliches Auftreten
Oberes Devon
365 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Klasse: Plattenhäuter (Placodermi)
Ordnung: Arthrodira
Familie: Incisoscutidae
Gattung: Incisoscutum
Wissenschaftlicher Name
Incisoscutum
Dennis & Miles, 1981
Art
  • Incisoscutum ritchiei

Incisoscutum (von lat. incidere „einschneiden“, „eingraben“ und scutum „Schild“) ist eine Gattung der ausgestorbenen Placodermi, eine Gruppe gepanzerter, fischähnlicher Wirbeltiere, aus dem Oberdevon. Sie gehört zur Gruppe der Arthrodira.

Die Typusart I. ritchiei wurde 1981 erstmals wissenschaftlich beschrieben.[1]

Der Holotypus stammt aus der australischen Gogo-Formation und wird auf ein Alter von 365 Millionen Jahren geschätzt. Das Fossil wird unter der Archivnummer WAM 03.3.28 im Western Australian Museum in Perth verwahrt. Es hat eine Länge von ca. 10 cm.[2]

2009 wurden die Reste eines ca. 5 cm langen Embryos in einem Exemplar von I. ritchiei entdeckt, die zeigen, dass dieser Placoderme lebendgebärend war[3]. Ebenfalls 2009 fand man in einem männlichen Fossil von I. ritchiei ca. 6 mm lange Klaspern, ein erektiles Begattungsorgan[4]. Damit gibt es nach den Embryonen-Funden bei den Ptyctodontiden Materpiscis attenboroughi[5] und Austroptyctodus gardineri ein weiteres Beleg für eine Fortpflanzung durch Begattung bei Placodermen. Innere Befruchtung ist demzufolge bereits sehr früh in der Evolution der Wirbeltiere entstanden.

Mehrere Hunderte weltweit in den Museen aufbewahrte Exemplare hatten lange Zeit keine Hinweise auf Dimorphismus bei Arthrodiren gegeben, anders als dies bei der verwandten Gruppe der Ptyctodontiden der Fall ist. Daher war der an I. ritchiei gemachte Fund, dass sich an den Bauchflossen Klaspern als lange Loben für die Kopulation befanden, umso spektakulärer.[6]

Literatur

  • John A. Long: The Rise of Fishes: 500 Million Years of Evolution. University of New South Wales Press, Sydney; ebenfalls Johns Hopkins University Press, Baltimore, USA. 1995. 230pp. ISBN 0868400785

Einzelnachweise

  1. Dennis K, Miles RS (1981) A pachyosteomorph arthrodire from Gogo, Western Australia. Zoological Journal of the Linnean Society 73:213-258.
  2. Bifield K (2004) A study of the structure and function of the post-cranial skeleton of two orders of placoderms: arthrodira and ptyctodontida. Bachelor-Arbeit, University of Western Australia. http://zoolhonours.animals.uwa.edu.au/__data/page/71727/Bifield.pdf.
  3. Long JA, Trinajstic K, Johanson Z (2009) Devonian arthrodire embryos and the origin of internal fertilization in vertebrates. Nature 457:1124-1127.doi:10.1038/nature07732
  4. Ahlberg P, Trinajstic K, Johanson Z, Long J (2009) Pelvic claspers confirm chondrichthyan-like internal fertilization in arthrodires. Nature 460:888-889.doi:10.1038/nature08176
  5. Long, JA, Trinajstic K, Young GC, Senden T (2008) Life birth in the Devonian period. Nature 453:650-653. doi:10.1038/nature06966
  6. http://www.aussmc.org/documents/LongmediaFeb25.pdf Dokument des Victoria-Museums Melbourne

Weblinks

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