Indischer Hutaffe



Indischer Hutaffe

Indischer Hutaffe

Systematik
Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini)
Teilordnung: Altweltaffen (Catarrhini)
Familie: Meerkatzenverwandte (Cercopithecidae)
Unterfamilie: Backentaschenaffen (Cercopithecinae)
Gattung: Makaken (Macaca)
Art: Indischer Hutaffe
Wissenschaftlicher Name
Macaca radiata
(É. Geoffroy, 1812)
Zwei junge Indische Hutaffen

Der Indische Hutaffe (Macaca radiata) ist eine Primatenart aus der Gattung der Makaken innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae). Seinen Namen verdankt er ebenso wie der nahe verwandte Ceylon-Hutaffe der auffälligen Haarkrone auf dem Kopf.

Beschreibung

Indische Hutaffen zählen mit einem Gewicht von 2,5 bis 8 Kilogramm zu den kleineren Makaken. Ihr kurzes Fell ist an der Oberseite graubraun gefärbt und an der Unterseite weißlich. An der Kopfoberseite haben sie zwei braune oder schwarze Haarschöpfe, die nach außen gerichtet und in der Mitte gescheitelt sind. Das nackte Gesicht ist braun gefärbt; der Schwanz ist ebenso lang oder länger als der Körper.

Verbreitung und Lebensraum

Indische Hutaffen leben im südlichen Indien vom südlichen Maharashtra und Andhra Pradesh an südwärts. Ihr Lebensraum sind Wälder und offenes Gelände bis zu einer Höhe von 2200 Metern.

Lebensweise

Indische Hutaffen sind tagaktiv. Sie verbringen einen Teil des Tages auf dem Boden, kehren zum Schlafen jedoch meist auf die Bäume zurück. Die menschliche Nähe scheint ihnen wenig auszumachen. Sie kommen auch in der Nähe von Dörfern und Siedlungen vor.

Sie leben in großen Gruppen, die aus rund doppelt so vielen Weibchen wie Männchen bestehen. Innerhalb der Männchen herrscht eine strenge Hierarchie, die sich in der Reihenfolge der Futtersuche und in der Fellpflege ausdrückt. Während Weibchen in der Gruppe bleiben, in der sie geboren wurden, müssen Männchen nach Erreichen der Geschlechtsreife ihre Gruppe verlassen.

Indische Hutaffen ernähren sich in erster Linie von Früchten, Samen, Insekten und Gräsern.

Fortpflanzung

Im Gegensatz zu anderen Makakenarten gibt es bei Hutaffen keine Regelschwellung. Das ist das Anschwellen des nackten Gesäßbereiches bei Weibchen in fruchtbaren Zeiten. Nach rund 150- bis 170-tägiger Tragzeit kommt ein Jungtier zur Welt. Die Väter beteiligen sich nicht an der Aufzucht der Jungen. Die Entwöhnung erfolgt nach rund einem Jahr, und nach 2,5 bis 7 Jahren sind Jungtiere geschlechtsreif. Die Lebenserwartung der Hutaffen beträgt in freier Natur rund 20 Jahre.

Indische Hutaffen und Menschen

Die Indischen Hutaffen haben sich zu einem gewissen Grad an die Menschen angepasst. Sie plündern Plantagen und Felder und leben auch in der Nähe von Dörfern und bei Tempeln. Die Hauptbedrohung stellt die Rodung der Wälder und der damit verbundene Verlust des Lebensraums dar. Der Indische Hutaffe gilt aber als weit verbreitete, nicht bedrohte Art.

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-43645-6.
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

Weblinks

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