Intermittenz


Der Begriff Intermittenz (von lat. intermittere: unterbrechen) beschreibt das Merkmal eines nichtlinearen dynamischen Systems, dessen im Wesentlichen reguläres Verhalten durch seltene, kurzweilige Phasen chaotischen Verhaltens unterbrochen wird. Der Übergang zum chaotischen Verhalten vollzieht sich durch eine Folge von Bifurkationen.

Einen Hinweis auf Intermittenz liefert eine Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung, die von der Gaußschen Normalverteilung abweicht. Intermittenz findet sich beispielsweise in turbulenten Strömungen.

Intermittenz wurde 1979 von Yves Pomeau und Paul Manneville zuerst beschrieben (heute Pomeau-Manneville-Intermittenz genannt).[1]

Erklärung

Das Sierpinski-Dreieck ist selbstähnlich

„Um Intermittenz zu erklären ist es hilfreich zu wissen, was Selbstähnlichkeit ist.“[2] Ein Beispiel für Selbstähnlichkeit ist das Sierpinski-Dreieck. Es handelt sich dabei aber um keine Intermittenz, weil beim Sierpinski-Dreieck eine Normalverteilung vorliegt, damit ist es ein nicht intermittentes Verhalten. Die Unterbrechung der Normalverteilung ist eine der Bedingungen für intermittentes Verhalten. Als typisches Beispiel für intermittentes Verhalten wird häufig der Sonnenwind genannt.

Ein anderes Beispiel ist eine scheinbar periodische Zahlenreihe: anstatt einer wirklich periodischen Reihe wie (2, 4, 2, 4, … ) hätte man beispielsweise (2,0001, 4,0003, 2,0002, 4,0001, 2,0003, 3,9999, 1,8715, 6,7486, … ), wobei die ersten sechs Werte scheinbar periodisch sind, aber die tatsächliche chaotische Natur des Systems nach dem Wert 3,9999 sichtbar wird.

Siehe auch

  • Chaostheorie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pomeau, Manneville Intermittent transition to turbulence in dissipative dynamical systems, Communications in Mathematical Physics, Band 74, 1980, S. 189–197
  2. Lars Knapik: Intermittenz und Strukturfunktionen. Geophysikalisch-Meteorologisches Seminar, Zusammenfassung des Vortrags vom 26. Juli 2008