Kalebassenbaum
Kalebassenbaum | ||||||||||||
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Frucht des Kalebassenbaumes (Crescentia cujete) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Crescentia cujete | ||||||||||||
L. |
Der Kalebassenbaum (Crescentia cujete) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae). Aus den Früchten können ähnlich wie aus dem Flaschenkürbis (Lagenaria siceraria) Trinkgefäße (Kalebassen) gefertigt werden, was den deutschen Namen der Art erklärt.
Beschreibung
Der Kalebassenbaum ist ein etwa 8 bis 10 (selten bis zu 13) Meter hoher Baum mit kurzem, geradem Stamm, der einen Brusthöhendurchmesser von 25 Zentimetern[1] erreicht. Das Holz ist geruchlos und leicht zu bearbeiten, meist kann das rosafarbene bis rötlichbraune Splintholz vom hellbraunen Kernholz unterschieden werden. Er besitzt eine graubraune, rissige Borke. Die wenigen weit ausladenden Äste bilden eine breite und offene Krone.
Die ungestielten, einfachen Laubblätter sind in Gruppen von drei bis fünf zu Büscheln angeordnet, selten sind sie an Astspitzen wechselständig inseriert. Die Blattform ist ei- bis spatelförmig mit der breitesten Stelle nahe der Blattspitze. Die Blattoberseite ist sattgrün und leicht glänzend, die Unterseite ist stumpfer und blasser. Junge Triebe sind hellgrau bis hellbraun. Die Angaben zur Größe der Blätter variiert, als Länge werden minimal 3,5 bis maximal 26 Zentimeter angegeben, die Breite liegt zwischen 1 und 7,6 Zentimeter. Meist wird der Kalebassenbaum als immergrün bezeichnet, was aber nur für Gegenden ohne ausgeprägte Trockenzeiten zutrifft. In anderen Gebieten wirft die als sehr dürrefest bekannte Art zu Beginn der Trockenzeit das Laub ab.
Die Blüten wachsen einzeln oder zu zweit direkt am Stamm oder an starken Ästen (Kauliflorie) an behaarten, 1,5 bis 3 Zentimeter langen Blütenstielen. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig und leicht zygomorph[2]. Die meist glatten, grünen Kelchblätter sind zu einem etwa 2 Zentimeter langen, tief eingeschnittenen Kelch verwachsen. Die fünf behaarten Kronblätter sind zu einer glockenförmigen Kronröhre verwachsen von weißer bis grünlichgelber Farbe mit roten Streifen, die eine Länge von 5 Zentimeter und einen Durchmesser von 3 bis 7,5 Zentimeter aufweist. Die vier fertilen Staubblätter sind kürzer als die Kronröhre[2]. Die Blüten öffnen sich bei Dunkelheit und fallen am folgenden Morgen wieder ab; sie riechen nach Kampfer und Senföl[2]. Blütezeit ist während des ganzen Jahres (nach anderen Angaben im Monat Juni[1]). Die Bestäubung erfolgt durch Fledermäuse[2].
Die Früchte sind rundlich bis elliptisch. Die Früchte der Wildform haben eine Größe von etwa 10 Zentimeter, Früchte von Kulturformen können eine Länge von 45 Zentimeter bei einem Durchmesser von 30 Zentimeter erreichen. Sie sind zunächst grün, später gelb und ausgereift braun. Die Schale ist dünn, hart und haltbar. Das Fruchtfleisch ist weiß, saftig und enthält zahlreiche flache, dunkelbraune Samen von 6 bis 8 Millimeter Länge.
Verbreitung und Standortansprüche
Die natürliche Heimat des Kalebassenbaumes dürften wahrscheinlich die Westindischen Inseln und das Gebiet von Südmexiko bis Peru und Brasilien sein. Die ursprüngliche Heimat ist unbekannt, da die Art schon in vorspanischer Zeit, möglicherweise schon seit mehr als 600 Jahren, kultiviert wird [1]. Der Kalebassenbaum wird auch in anderen Ländern mit tropischem Klima angebaut, doch weder in ihrer Heimat noch in anderen Gebieten gibt es große, auf Gewinn ausgerichtete Plantagen.
Crescentia cujete ist gut angepasst an tropische Trockengebiete, dürrefest und frostempfindlich. Die Art wächst von Meereshöhe bis in Höhenlagen von etwa 800 Meter, in Gebieten mit einem jährlichen Niederschlag von 1300 bis 1500 Millimetern und einer mittleren Temperatur von etwa 26 °C[1]. An natürlichen Standorten in der Karibik findet man die Art häufig zusammen mit baumförmigen Kakteen der Gattung Lamaireocereus.
Verwendung
Aus den schon vor der Reife geernteten, getrockneten, ausgehöhlten und polierten Früchten wurden Trinkgefäße, Behälter für Lebensmittel und Flüssigkeiten, aber auch Maracas (Rumbarasseln) hergestellt. Durchlöcherte Früchte dienen Goldsuchern zum Sieben von Flusssand.
Das Fruchtfleisch und die Samen werden volksmedizinisch als Abführmittel und Diuretikum verwendet.[3]
Das Holz kann als Brennmaterial genutzt werden. Es wurde auch beim Bau kleiner Boote eingesetzt.
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Beschreibung in The RNGR Team, Zugriff am 3. Februar 2008
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Beschreibung bei Arboles Ornamentales. (span.)
- ↑ Ökologisch-Botanischer Garten der Universität Bayreuth, Freundeskreis e.V.: Der Baum für Kalebassen und Rumbarasseln.
Literatur
- Schütt, Weisgerber, Schuck, Lang, Stimm, Roloff: Bäume der Tropen. 2006, ISBN 3-933203-79-1
Weblinks
- Beschreibung in Flora Brasiliensis
- Beschreibung und Detailbilder. (engl.; PDF-Datei; 741 kB)