Karl Gruber (Zoologe)


Karl Gruber (* 30. Oktober 1881 in Freiburg im Breisgau; † 18. Juni 1927 in München) war Mediziner, Biologe und Parapsychologe.

Leben

Der Sohn von August Gruber promovierte 1905 zum Doktor der Medizin und wandte sich ab 1908 der Zoologie zu. Als Zoologe führte er am Institut von Richard Hertwig experimentelle Arbeiten aus. Im Jahre 1912 erfolgte seine Habilitation als Dozent für Zoologie am Polytechnikum in München. Im Ersten Weltkrieg wurde er als Truppenarzt an die Front gerufen und geriet in Saloniki in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1919 zurückkehrte. Er hielt weiter Vorlesungen und arbeitete daneben auch am Institut von Reinhard Demoll. 1921 wurde er zum a.o. Professor ernannt. Neben seinem wissenschaftlichen Tätigkeitsfeld interessierte sich Gruber stark für Okkultismus, Spiritismus, Parapsychologie und Astrologie. Als Mitarbeiter von Albert von Schrenck-Notzing war er an dessen Experimenten mit spiritistischen Medien (z.B. Willi Schneider) beteiligt, hielt Vorträge und schrieb entsprechende Abhandlungen. In seiner Freizeit war Gruber ein begeisterter Bergwanderer und Bergsteiger und wurde als Wintersportler und Skiläufer bekannt. Er starb bereits mit 45 Jahren.

Leistungen

Karl Gruber lag viel an einem Brückenschlag zwischen der akademischen Wissenschaft und der Parapsychologie. Als Schüler und Mitarbeiter Schrenck-Notzings, der als Wegbereiter der deutschen Parapsychologie gilt, legte er großen Wert auf eine wissenschaftliche Methodik und genaue Dokumentation bei Experimenten mit Medien. Sein besonderes Untersuchungsgebiet waren die Telekinese und Materialisationsphänomene. Aus vereinzelten Andeutungen in seinen Abhandlungen lässt sich allerdings erkennen, dass er als Biologe den zu seiner Zeit sehr populären Rassetheorien nicht abgeneigt war.

Schriften

  • Parapsychologische Erkenntnisse. München 1925.
  • Okkultismus und Biologie. Gesammelte Aufsätze aus dem Nachlaß. München 1929.

Weblinks

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