Karl Müller (Naturforscher)


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Karl und Adolf Müller

Karl Müller (* 16. Juli 1825 in Friedberg (Hessen); † 24. September 1905 in Alsfeld) war ein deutscher evangelischer Geistlicher und Naturforscher.

Leben

Müller wurde als Sohn des Rektors am Friedberger Schullehrerseminar und Volksliederdichters Peter Müller geboren. Er besuchte die Augustinerschule in Friedberg, ab 1841 das Gymnasium in Darmstadt. Im Wintersemester 1843/44 immatrikulierte er sich an der Universität Gießen und wurde dort Mitglied des Corps Teutonia, wo er sich einen Namen als herausragender Mensurfechter machte. Im Wintersemester 1848/49 bestand er das theologische Fakultätsexamen, im November 1851 das Staatsexamen. 1852 wurde Müller die Verwaltung der Mitprediger- und Rektoratsstelle in Alsfeld übertragen. Der Gemeinderat schlug ihn 1862 einstimmig für die vakante Stelle des zweiten Pfarrers von Alsfeld vor, die er nach Bestätigung durch den Landesherren antrat. 1874 wurde er erster Pfarrer, 1875 Mitglied der Landessynode, im gleichen Jahr Vorsitzender des Stadtschulvorstandes, 1882 Dekan des Dekanats Alsfeld.

Seit den 1860er Jahren veröffentlichte Müller, meist gemeinsam mit seinem Bruder Adolf Müller, der als Oberförster in Gladenbach und Krofdorf tätig war, eine Reihe von populären zoologischen Arbeiten, zunächst als Aufsätze in der Gartenlaube, im Daheim und in Westermanns Monatsheften. 1865 erschien seine erste Buchveröffentlichung „Charakterzeichnungen der vorzüglichsten deutschen Singvögel“, der rasch weitere folgten, 1867 ein Jagdalbum in zwei Teilen („Waidmanns Heil“ und „Der Hund und seine Jagd“) und 1873 „Die einheimischen Säugetiere und Vögel in ihrem Nutzen und Schaden in der Land- und Forstwirtschaft“, das von den Ministerien verschiedener Länder den höheren Lehranstalten zu Lehrzwecken empfohlen wurde. 1883 veröffentlichten die Brüder Müller ihr Hauptwerk „Tiere der Heimat“, das 1894 in einer zweiten Auflage herauskam. Auch die anderen Werke erreichten eine weite Verbreitung. Ein enger Austausch bestand mit Alfred Brehm, der wiederholt im Alsfelder Pfarrhaus zu Gast war.

Weitere Veröffentlichungen

  • Gefangenleben der besten einheimischen Singvögel (1871)
  • Unsere nützlichen Säugetiere (1876)

Auszeichnungen

Die Stadt Alsfeld ernannte Müller 1877 zu ihrem Ehrenbürger.

Literatur

  • Academische Monatshefte 22 (1905/06), S. 243f.

Weblinks

Wikisource: Karl Müller (Naturforscher) – Quellen und Volltexte

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