Karrikine


Als Karrikine werden chemische Stimulanzien bezeichnet, die im Zusammenspiel mit Lichtreizen das Pflanzenwachstum beeinflussen und als Keimungsinduktoren wirken. Sie wurden im Rauch von brennenden Pflanzenteilen entdeckt. Karrikine fördern unter anderem die Keimung von Samen, indem sie derart in den Stoffwechsel der Samen eingreifen, dass bereits eine geringere Lichtintensität als Stimulus für das Brechen der Keimruhe genügt, als dies in Abwesenheit der Karrikine der Fall wäre.

Die Bezeichnung Karrikine ist abgeleitet vom australischen Noongar-Wort „karrik“ für Rauch.[1] Der systematische Name für das Karrikin KAR1 lautet: 3-Methyl-2H-furo[2,3-c]pyran-2-on.

Der Vorteil dieser evolutionären Anpassung besteht für die Pflanzen darin, dass sie – als „Pionierpflanzen“ – nach einem Flächenbrand sehr schnell das durch Feuer zerstörte Habitat wiederbesiedeln können.

Literatur

  • David C. Nelson et al.: Karrikins discovered in smoke trigger Arabidopsis seed germination by a mechanism requiring Gibberellic acid synthesis and light. In: Plant Physiology. Band 149, 2009, S. 863–873, doi:10.1104/pp.108.131516
  • Sheila D.S. Chiwocha et al.: Karrikins: A new family of plant growth regulators in smoke. In: Plant Science. Band 177, Nr. 4, 2009, S. 252–256, doi:10.1016/j.plantsci.2009.06.007
  • David C. Nelson et al.: Karrikins enhance light responses during germination and seedling development in Arabidopsis thaliana. In: PNAS. Band 107, Nr. 15, 2010, S. 7095–7100, doi:10.1073/pnas.0911635107

Einzelnachweise

  1. University of Georgia, gesichtet am 26. September 2012: „several analogous germination-stimulating compounds have been found in smoke, forming a family collectively known as karrikins (after ‚karrik‘, the Aboriginal Noongar word for smoke).“