Kermodebär



Kermodebär

Kermodebär (Ursus americanus kermodei)

Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Familie: Bären (Ursidae)
Gattung: Ursus
Art: Amerikanischer Schwarzbär (Ursus americanus)
Unterart: Kermodebär
Wissenschaftlicher Name
Ursus americanus kermodei
Hornaday, 1905

Der Kermodebär oder „Geisterbär“ (Ursus americanus kermodei) ist eine Unterart des Amerikanischen Schwarzbären, die nur in einer kleinen Region der kanadischen Provinz Britisch-Kolumbien vorkommt.

Die Unterart ist dafür bekannt, dass etwa zehn Prozent aller Tiere ein weißes oder cremefarbenes Fell aufweisen. Die restlichen 90 % der Kermodebären haben wie alle Amerikanischen Schwarzbären eine variable dunkle Fellfärbung, die von schwarz bis rotbraun reichen kann. Dabei liegt das Verhältnis dunkel zu hell auf dem Festland bei etwa 40 bis 100 zu eins, auf Princess Royal Island zehn zu eins und auf der benachbarten Gribbell Island fast drei zu eins. Diese Färbung ist auf eine Genmutation, eine rezessive Mutation auf dem Gen MC1R, zurückzuführen, die weißen Tiere sind also keine Albinos. [1]

Lebensraum dieser Tiere sind die gemäßigten Regenwälder. In Lebensweise und Verhalten unterscheiden sich Kermodebären nicht von anderen Amerikanischen Schwarzbären.

Kermodebären spielen eine Rolle in der Mythologie der indianischen Ureinwohner. Laut der Mythologie der Tsimshian hat der Schöpfer einen von zehn Schwarzbären weiß gemacht, um an die Zeit zu erinnern, als Gletscher das Land bedeckten. In ihrer Sprache werden die Tiere Mooksgm’ol (Spirit Bear) genannt.

Teile ihres Verbreitungsgebietes sind von Abholzung und einer Ölpipeline bedroht. Als Schutzgebiet wurde unter anderem der Great Bear Rainforest errichtet, wo sich auch ein Ökotourismus entwickelt hat.

Literatur

  • Kermit Ritland, Craig Newton und H. Dawn Marshall: Inheritance and population structure of the white-phased “Kermode” black bear. In: Current Biology 11 (18), 2001, S. 1468–1472 Abstract

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. bei Bruce Barcott: Der heilige Bär, Artikel im National Geographic Deutschland, Heft 08 / 2011, S. 36-52 Online-Ausgabe