Kiffing


Der Kiffing ist ein Forstort im historischen Waldgebiet Werderholz[1]/[2] in einem unbenannten und bis 344,1 m ü. NN [3] hohen Höhenzug des Kuppigen Solling im Naturraum Solling, Bramwald und Reinhardswald im Landkreis Kassel, Hessen (Deutschland).

Zum Werderholz gehören verschiedene Forst- oder Waldorte, unter ihnen das Nonnenholz, der Heuberg, der Pfeifengrund und der Kiffing.

Geographische Lage

Der Kiffing, der im äußersten Norden von Nordhessen liegt, gehört zum Naturraum Kuppiger Solling (Nr. 370.1)[4], einem im Weserbergland zum Weser-Leine-Bergland zählenden Teil des Naturraums Solling, Bramwald und Reinhardswald. Er befindet sich zwischen den Südausläufern des Sollings im Norden und den Nordausläufern des Bramwalds im Süden. Er liegt im historischen Waldgebiet Werderholz, das nordöstlich und nördlich vom Unterlauf der Schwülme begrenzt wird, südwestlich und westlich von einem Abschnitt der Oberweser, an deren westlichen Ufern der Reinhardswald liegt. Er erstreckt sich zwischen den Gemeindegebieten von Wahlsburg im Nordwesten und -osten und Oberweser im Süden und Südwesten, wobei letztere Gemeinde den größten Anteil am Kiffing hat.

Historischer Name

Der Name Werderholz leitet sich von jenem der Ortschaft Gieselwerder ab und ist historisch belegt durch die Prozessakten eines Prozesses zwischen Hessen und Braunschweig vor dem Reichskammergericht (Hauptstaatsarchiv Hannover, Cal. Br. 1 - 1324., 1559):

"Setzt und sagt Landtgrauischer Anwaldt, wahr sei, daz etliche gewälde, geholtz vndt wildtfuren Jenseit dem Wasser der Weser, zwischen den Beiden Clostern Lippoldesberg vndt Bursfeldt, auch den Beiden hessischen Dorfern Walshausen vndt Hesenbergk, nach gemeinem Namen daz Werderholz genant, Im furstenthumb zu hessen gelegen."

Der historische Begriff für das Werderholz ist heute im Sprachgebrauch der umliegenden Dörfer vergessen, auch der auf vielen Wanderkarten und topographischen Karten verzeichnete Begriff Kiffing für den Forstort ist allgemein wenig bekannt.

Landschaftsbild

Das Werderholz, das im Heuberg bis 344,1 m Höhe erreicht und zum östlichen Teil des „Staatsforsts Bad Karlshafen“ gehört, ist abgesehen von seinen westlichen und nordöstlichen Ausläufern und einem Bereich in seinem Mittelteil bewaldet. In seinem Nordteil steht oberhalb bzw. südöstlich des Tals „Pfeiffengrund“ das „Klinik und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg“, im Nordosten befinden sich westlich oberhalb des Tals „Köhlergrund“ die kleinen „Steinklippen“ und im Osten am so genannten „Sattel“ ein kleiner Schießstand.

Berge

Zu den Bergen und Erhebungen von Kiffing und Werderholz gehören – sortiert nach Höhe in Meter (m) über NN:

  • Heuberg (344,1 m); mit Sendeturm
  • Zwersberg (319,4 m)
  • Rappenhagen (300,7 m)
  • Wahlsburg (ca. 245 m; mit Ringwall)
  • Steinklippen (ca. 237 m)

Fließgewässer

Zu den Fließgewässern im und am Kiffing und Werderholz gehören:

  • Föhrenbach (Zufluss der Weser)
  • Höllengraben (Zufluss der Weser)
  • Rodenbach (Zufluss der Schwülme)
  • Schwülme (Zufluss der Weser)
  • Weser (Strom zur Nordsee)

Ortschaften

Ortschaften nahe dem Kiffing und Werderholz sind:

  • Lippoldsberg (zu Wahlsburg) im Nordwesten
  • Vernawahlshausen (zu Wahlsburg) im Norden
  • Arenborn (zu Oberweser) im Osten
  • Heisebeck (zu Oberweser) im Südosten
  • Oedelsheim (zu Oberweser) im Süden
  • Gieselwerder (zu Oberweser) im Südwesten

Einzelnachweise

  1. Historische Karte Gieselwerder und das Werderholz 1570
    (Auszug von: Ortssippenbuch Gieselwerder auf klauskunze.com)
  2. Historische Karte Oedelsheim und Umgebung 1570
    (Auszug von: Ortssippenbuch Oedelsheim auf klauskunze.com)
  3. Topographische Karte Wandern und Freizeit im Naturpark Solling-Vogler
    (siehe hierzu Absatz
    Literatur / Quellen)
  4. Naturraum-Karte Solling, Bramwald und Reinhardswald, „Blatt 99 – Göttingen, Westen“
    (Auszug von: Geographische Landesaufnahme 1:200.000 – Naturräumliche Gliederung Deutschlands auf geographie.giersbeck.de

Literatur / Quellen

Die Informationen in diesem Artikel gründen sich zum Beispiel auf

topographischen und historischen Karten:

  • Freizeitkarte Naturpark Habichtswald / Reinhardswald (TF 50-HR; 1:50.000; 2003),
    Hrsg.: Hessisch-Waldeckischer Gebirgs- und Heimatverein e. V. und Hessisches Landesvermessungsamt, ISBN 3-89446-319-8
  • Rad- und Wanderkarte Reinhardswald, Weserlauf und Bramwald (1:33.333),
    Hrsg.: Geo-Verlag (Kaufungen)
  • Topographische Karte Wandern und Freizeit im Naturpark Solling-Vogler (1:50.000; 1975),
    Hrsg.: Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Landesvermessung

Büchern zu den Begriffen:

  • Kiffing: Gottfried Schlaf und Schlaf-Mehrlein, Christa (Hrsg.), Chronik von Oedelsheim, Oberweser 2000, S. 36, ISBN 3-00-006114-2
  • Werderholz: Klaus Kunze (Hrsg.), Fürstenhagen im Bramwald, Uslar 1997, S. 67 (m. w. N.), ISBN 978-3-933334-03-9

Koordinaten: 51° 36′ N, 9° 36′ O