Kniepsand


Kniepsand
Links die Dünen von Amrum, rechts der Kniepsand
Links die Dünen von Amrum, rechts der Kniepsand
Gewässer Nordsee

Geographische Lage

54° 39′ N, 8° 20′ OKoordinaten: 54° 39′ N, 8° 20′ O
Kniepsand (Schleswig-Holstein)
Länge 15 km
Breite 1,5 km
Fläche 10 km²
NASA-Satellitenbild von Amrum mit dem westlich angelagerten Kniepsand und dem kleinen westlich vorgelagerten Jungnamensand
NASA-Satellitenbild von Amrum mit dem westlich angelagerten Kniepsand und dem kleinen westlich vorgelagerten Jungnamensand
Brütende Küstenseeschwalbe auf dem Kniepsand

Der Kniepsand (Öömrang: a Kniip[1]) ist eine extrem langsam wandernde Sandbank in der Nordsee. Sie liegt westlich der schleswig-holsteinischen Insel Amrum und nimmt eine Fläche von rund 10 km²[2] ein. Da das Gebiet gewöhnlich nicht überflutet wird, handelt es sich um einen Hochsand.

Name

Der Name geht auf das Öömrang-Wort kniap für „kneifen“ zurück.

Geographie

Im Jahr 1585 wurde der Kniepsand auf einer Seekarte als Ameren bor, deutsch: „Amrumer Barriere“, erwähnt. Er lag damals annähernd im rechten Winkel zur Insel Amrum.[3] Bis Mitte der 1960er-Jahre war der Kniepsand durch einen Priel von der Insel getrennt. Bis etwa 1940 befand sich dort nördlich von Norddorf der Kniephafen, von dem Passagierschiffe nach Hörnum auf Sylt fuhren. Der Hafen wurde wegen Versandung des Priels mehrmals nach Norden verlegt und schließlich aufgegeben.

Derzeit bildet der Kniepsand einen scheinbar zu Amrum gehörenden, 15 Kilometer langen und bis zu 1,5 Kilometer breiten Sandstrand, der der gesamten Westküste der Insel vorgelagert ist und unmittelbar in die tatsächlich zur Insel gehörenden Sanddünen übergeht. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wird ein Weiterwandern des Kniepsandes um die Nordspitze Amrums, die Amrumer Odde, herum erwartet. Der Kniepsand fungiert als natürlicher Inselschutz bei Sturmfluten und liefert reichlich Sand für den Aufbau des sich anschließenden Dünengürtels.

Im Winter wird der Kniepsand regelmäßig von hohen Sturmfluten überspült. Dabei werden häufig die im Sommerhalbjahr entstandenen Primärdünen abgetragen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein Abzweig der Amrumer Inselbahn von Wittdün durch die Dünen bis über den Kniepsand gebaut, doch die Schienen und Badegebäude wurden gleich von der ersten Sturmflut im Winter vernichtet. Die Strecke wurde mehrfach wieder aufgebaut und schließlich aufgegeben.

Tourismus

Der Kniepsand fungiert als Strand der Insel Amrum. Es gibt mehrere bewachte Badestrände und FKK-Abschnitte. In einigen Bereichen errichten Urlauber aus Strandgut fantasievolle Holzbauten, die mit den Sturmfluten im Herbst wieder abgetragen werden.

Naturschutz

Der Kniepsand ist kein Teil des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, jedoch als Teil des Fauna-Flora-Habitat Gebietes „Küsten- und Dünenlandschaften Amrums“ an das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 gemeldet. So gibt es einige für Menschen gesperrte Areale. Dazu zählen – bis auf den Flutsaum – das Naturschutzgebiet Amrum-Odde, der Kniepsand westlich des Norddorfer Leuchtturms sowie die Südspitze des Kniepsandes bei Wittdün. Diese Gebiete dienen als Rückzugs- bzw. Brutgebiete zahlreicher Vogelarten.

Einzelnachweise

  1. Zeitungsartikel auf Öömrang, abgerufen am 14. November 2009
  2. Informationen bei schleswig-holstein.de, abgerufen am 20. September 2012
  3. Georg Quedens: Amrum. Breklumer Verlag, Breklum 1971

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