Knorpellattiche
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Knorpellattiche | ||||||||||||
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Großer Knorpellattich (Chondrilla juncea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Chondrilla | ||||||||||||
L. |
Die Knorpellattiche (Chondrilla), auch Knorpelsalate genannt, bilden eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Cichorioideae innerhalb Familie der Korbblütler (Asteraceae). Der Name Chondrilla wurde von Dioscorides für Pflanzenarten benutzt die Milchsaft (Latex) enthalten.
Beschreibung
Chondrilla-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen, die Wuchshöhen zwischen 40 und 150 cm erreichen. Sie bilden Pfahlwurzeln. Jede Pflanze kann aus ein bis sechs verzweigten Stängeln bestehen, die an der Basis borstig behaart und oben glatt sind. Es sind Hemikryptophyten mit grundständiger Blattrosette und kleineren, einfacheren Stängelblättern. Die Blattstiele sind geflügelt. Die Blattspreite der Grundblätter ist buchtig bis fiederspaltig.
Die end- und achselständigen körbchenförmigen Blütenstände stehen meist einzeln oder zu wenigen zusammen. Die Blütenkörchen weisen einen Durchmesser von 2,5 bis 5 mm auf. Es ist eine Reihe mit fünf bis neun gleichgestaltige Hüllblättern vorhanden. In einem Blütenkörbchen stehen nur sieben bis fünfzehn Blüten zusammen. Die früh welkenden Blütenkronen sind gelb.
Die hellbraunen bis schwarzen, fast zylindrischen Achänen besitzen mehr als fünf Rippen, sind deutlich geschnäbelt und mit Höckern und Fortsätzen besetzt. Der Pappus besteht aus einer Reihe mit 40 bis über 50 weißen, glatten Borsten.
Einige Arten pflanzen sich apomiktisch oder fakultativ apomiktisch fort.
Systematik und Verbreitung
Chondrilla-Arten kommen natürlicherweise in Eurasien vor. In Nordamerika gilt der Große Knorpellattich (Chondrilla juncea) als eine invasive Pflanze.[1] Die Gattung besteht aus etwa 25 bis 50 Arten.
In Deutschland sind folgende Arten bekannt:
- Alpen-Knorpellattich (Chondrilla chondrilloides (Ard.) H. Karst.), kommt nur in den Alpen, im Apennin und auf Korsika vor
- Großer Knorpellattich (Chondrilla juncea L.)
In Europa und im Mittelmeerraum gibt es darüber hinaus noch:
- Chondrilla pauciflora Ledeb., kommt in Russland, in Kasachstan und in West- und Zentralasien vor
- Chondrilla ramosissima Sm., kommt nur in Griechenland und auf den südlichen griechischen Inseln vor
- Chondrilla spinosa Lamond & V.A. Matthews, kommt nur in Kleinasien vor
- Chondrilla urumoffii Degen, kommt nur im früheren Jugoslawien vor
Literatur
- Rolf Wisskirchen, Henning Haeupler: Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands mit Chromosomenatlas. Eugen Ulmer, Stuttgart 1998, ISBN 3-8001-3360-1.
- Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Flora von Deutschland und angrenzender Länder. Ein Buch zum Bestimmen der wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 93. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2006, ISBN 3-494-01413-2.
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 6: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Asteridae): Valerianaceae bis Asteraceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-3343-1.
- L. D. Gottlieb: Chondrilla. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae). Oxford University Press, New York u.a. 2006, ISBN 0-19-530563-9, S. 252. , online.
- Peter Derek Sell: Chondrilla L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 4: Plantaginaceae to Compositae (and Rubiaceae). Cambridge University Press, Cambridge 1976, ISBN 0-521-08717-1, S. 343 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).