Knorpelkraut


Knorpelkraut

Knorpelkraut (Illecebrum verticillatum)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Paronychioideae
Gattung: Knorpelkraut
Art: Knorpelkraut
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Illecebrum
L.
Wissenschaftlicher Name der Art
Illecebrum verticillatum
L.

Das Knorpelkraut (Illecebrum verticillatum), auch Quirlige Knorpelmiere genannt, ist die einzige Pflanzenart der monotypischen Gattung Illecebrum innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Sie ist in Europa, Makaronesien und Nordafrika beheimatet.

Beschreibung

Habitus und Blüten der Quirligen Knorpelmiere im Naturpark Südheide

Vegetative Merkmale

Das Knorpelkraut wächst als einjährige krautige Pflanze. Alle Pflanzenteile sind kahl. Die niederliegenden, einfachen oder am Grund verzweigten Stängel sind meist 5 bis 30 (1 bis 70) Zentimeter lang, dünn, vierkantig und meist rot.

Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind sitzend. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 2 bis 5 Millimeter verkehrt-eiförmig mit stumpfem oberen Ende. Die Nebenblätter sind klein und trockenhäutig.

Generative Merkmale

Vier bis sechs Blüten stehen in blattachselständigen Knäueln (Wickel) zusammen. Pro Knoten (Nodium) gibt es zwei Wickel, die zusammen einen Scheinqirl bilden. Unter jeder Blüte stehen zwei weißhäutige, 1 Millimeter lange Vorblätter.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Der kurze Blütenbecher verhärtet nach der Blüte knorpelig, was zur Namensgebung führt und hüllt die Kapselfrucht ein. Die fünf freien Kelchblätter sind 1,5 bis 2,5 Millimeter lang, aufrecht, und neigen zusammen. An der Spitze des Kelchblattes sitzt am Rücken eine 0,5 bis 0,7 Millimeter lange Granne. Es sind keine Kronblätter vorhanden. Es sind zwei Kreise mit je fünf Staubblättern vorhanden. Der oberständige Fruchtknoten ist einkammerig mit einer grundständigen Samenanlage. Es gibt einen kurzen Griffel mit zwei Narben. Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Es erfolgt Selbstbestäubung.

Die einfächerige Kapselfrucht ist gerillt. Die Samen sind braun und glänzend.

Vorkommen und Gefährdung

Das Knorpelkraut ist in Europa, Makaronesien und im Maghreb beheimatet. Fundorte gibt es auf Madeira sowie Teneriffa, in Algerien, Marokko sowie Tunesien, in Dänemark, im südlichen England, in den Niederlanden, in Belgien, Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien, der Slowakei, Frankreich (inklusive Korsika), Portugal, Spanien, Italien (inklusive Sardinien) und Griechenland. [1]

Das Knorpelkraut gedeiht auf Sandäckern und feuchten Standorten: nährstoffreichen, kalkarmen, sauren und lehmigen Sandböden. Es ist wärmeliebend und kommt nur in ozeanisch beeinflussten Gebieten vor.

Das Knorpelkraut gilt in Deutschland als gefährdet, in Österreich ist sie vom Aussterben bedroht und kommt nur im niederösterreichischen Waldviertel vor.

Systematik

Die Gattung Illecebrum wurde 1753 mit der Typusart Illecebrum verticillatum durch in Species Plantarum, 1, S. 206 aufgestellt. Ein Homonym ist Illecebrum Spreng. (in Kurt Sprengel: Anleitung zur Kenntnis der Gewächse, 2 (1), 1817, S. 317). [2]

Illecebrum verticillatum ist die einzige Art der Gattung Illecebrum aus der Tribus Paronychieae in der Unterfamilie Paronychioideae innerhalb der Familie Caryophyllaceae. [1]

Quellen und weiterführende Informationen

  • Siegmund Seybold (Hg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
  • Johann Christoph Röhling ,Franz Carl Mertens &Wilhelm Daniel Joseph Koch: Deutschlands Flora, Band 2, Wilmans, 1826. Google-Books-Online. Illecebrum verticillatum auf Seite 279 (Abschnitt Beschreibung)

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Quirlige Knorpelmiere (Illecebrum verticillatum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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