Kokzidiose der Hunde
Die Kokzidiose der Hunde ist eine parasitologische Erkrankung der Haushunde, die mit Durchfall einhergeht. Sie wird durch verschiedene Einzeller aus der Gattung Cystoisospora verursacht. Klinische Symptome zeigen vor allem Welpen und Junghunde. Die Behandlung erfolgt durch kokzidienwirksame Antibiotika bzw. Antiprotozoika.
Ursache und Vorkommen
Für Hunde sind vor allem Cystoisospora canis, C. ohiosensis und C. burrowsi krankheitsauslösend, wobei C. canis die höchste Pathogenität aufweist.[1]
Bei Haushunden in Deutschland wurde eine Prävalenz von 8–16 % ermittelt, wobei Junghunde die höchsten Befallsraten aufwiesen.[2] Die Erkrankung tritt vor allem in größeren Zuchten auf, wobei symptomlose erwachsene Hunde als Ausscheider fungieren. Die Ansteckung erfolgt als Schmutzinfektion mit sporulierten Oozysten.
Klinik und Behandlung
Klinische Erscheinungen treten vor allem bei Welpen und Junghunden auf. Sie zeigen sich in dünnbreiigem, selten auch wässrig-blutigen Durchfall. Unter Umständen können sich Allgemeinstörungen wie Appetitlosigkeit, Abmagerung, Dehydratation und Fieber einstellen.[1] Die Diagnose wird durch den Nachweis der Oozysten im Kot gestellt.
Zur Therapie werden Sulfonamide eingesetzt. Ein Studie konnte auch durch einmalige Verabreichung von Clazuril gute Behandlungsergebnisse erzielen.[1] Seit 2011 ist ein Kombinationspräparat des kokzidienwirksamen Toltrazuril mit dem Fadenwurmmittel Emodepsid (Handelsname Procox) zur einmaligen Anwendung beim Hund zugelassen.
Reinigungs- und Desinfektionmaßnahmen mit kokzidienwirksamen Mitteln sind für eine Eliminierung der Krankheit aus Zwingern unumgänglich. Die Kokzidienwirksamkeit wird in der Desinfektionsmittelliste der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG) ausgewiesen.[3]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Michael Cieslicki und Erdmute Lipper: Zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Clazuril (Appertex®) bei der Kokzidiose von Hund und Katze. In: Kleintierpraxis 38 (1993), S. 725–728.
- ↑ R. Gothe und I. Reichler: Zur Befallshäufigkeit von Kokzidien bei Hundefamilien unterschiedlicher Haltung und Rassen in Süddeutschland. In: Tierärztl. Praxis 18 (1990), S. 407–413.
- ↑ Desinfektionsmittelliste der DVG