Kollagenose
Bei Kollagenosen (Bindegewebserkrankungen) handelt es sich um eine uneinheitliche Gruppe von bestimmten Autoimmunerkrankungen, die sich bei systemischem Befall vorwiegend an Bindegewebe und Blutgefäßen abspielen. Im Prinzip kann jedes Organ befallen werden. Eine Rolle bei der Diagnosefindung spielen organunspezifische Autoantikörper gegen Zellkernmaterial (antinukleäre Antikörper). Die Ursache der Kollagenosen ist noch ungeklärt. Bei vielen besteht ein Zusammenhang mit erblichen Faktoren, z. B. HLA-Antigenen, Hormonen (Frauen sind häufiger betroffen), psychischem Stress, Viren und Sonnenbestrahlung. Es ist nicht geklärt, ob die antinukleären Antikörper Ursache, Folge oder Begleiterscheinung der Krankheit sind. Viele Kollagenosen haben ähnliche Symptome, weshalb sie häufig erst im weiteren Krankheitsverlauf diagnostiziert werden.
Zu den Kollagenosen zählen:[1]
- Systemischer Lupus Erythematodes (SLE)
- Polymyositis und Dermatomyositis
- Sjögren-Syndrom
- Sklerodermie
- CREST-Syndrom
- Sharp-Syndrom (sog. Mischkollagenose)
Kollagenosen lassen sich mit immunsuppressiven Medikamenten behandeln.
Quellen
- ↑ Gerd Herold, et al. in: „Innere Medizin“, Kapitel „Kollagenosen“ S. 577 ff., Verlag des Herausgebers, Auflage 2006
Weblinks