Kolumbianischer Wollaffe



Kolumbianischer Wollaffe
Systematik
Ordnung: Primaten (Primates)
Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini)
Teilordnung: Neuweltaffen (Platyrrhini)
Familie: Klammerschwanzaffen (Atelidae)
Gattung: Wollaffen (Lagothrix)
Art: Kolumbianischer Wollaffe
Wissenschaftlicher Name
Lagothrix lugens
Elliot, 1907

Der Kolumbianische Wollaffe (Lagothrix lugens) ist eine in Südamerika lebende Primatenart aus der Familie der Klammerschwanzaffen (Atelidae). Er ist eine der vier Arten, in die die Wollaffen in jüngeren Systematiken unterteilt werden.

Kolumbianische Wollaffen sind schwarzbraun bis gräulich gefärbt, der Kopf, die Hände und Füße sowie der Schwanz sind schwarz. Das Fell ist dicht und wollig. Der Kopf ist groß und gerundet, die Ohren sind klein. Die Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 51 bis 69 Zentimeter, der Schwanz ist mit 60 bis 72 Zentimeter länger als der Körper. Er ist muskulös und als Greifschwanz ausgebildet.

Diese Tiere kommen nur in Kolumbien und möglicherweise in angrenzenden Gebieten Venezuelas vor. Ihr Lebensraum sind Wälder, sowohl tief gelegene Regenwälder als auch Gebirgswälder bis 3000 Meter Seehöhe.

Über die Lebensweise ist wenig bekannt, vermutlich stimmt sie mit der der übrigen Wollaffen überein. Demzufolge sind sie tagaktive Baumbewohner, die langsam und geschickt durch das Geäst klettern. Sie leben in gemischten Gruppen von 14 bis 33 Tieren. Ihre Hauptnahrung sind Früchte, daneben nehmen sie Blätter, Samen und gelegentlich Insekten zu sich.

Hauptbedrohung für diese Art ist die Zerstörung ihres Lebensraums sowie die Bejagung wegen ihres Fleisches. Die IUCN erwartet, dass die Gesamtpopulation in den nächsten 45 Jahren um 80 % zurückgehen wird und listet die Art deshalb als „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered).

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-43645-6.
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

Weblinks