Konstanzphänomen


Konstanzphänomene sorgen dafür, dass der Mensch auch bei verschiedenen Gegebenheiten Objekte in seiner Umwelt unverändert, also gleich bleibend, wahrnehmen kann.

Funktionsweise

Zu den Konstanzphänomenen zählt unter anderem das Phänomen, dass das Gehirn die Netzhautbilder von Objekten, obwohl diese nie bewegungslos (statisch) sind, subjektiv immer als dieselben Objekte mit derselben Größe erkennt.
Bsp.: Ein Auto wird als Auto erkannt, unabhängig davon, ob es fährt oder geparkt ist. Dieser von P. Rossmann als „Stabilität der Wahrnehmung“ bezeichnete Sachverhalt wird durch Korrekturprozesse erreicht. Sie laufen automatisch ab und sind bis zu einem gewissen Grad durch den Menschen nicht beeinfluss- oder steuerbar. Konstanzphänomene beruhen auf Erfahrung, so kann uns die Größenwahrnehmung in Situationen, die neu für uns sind, trügen.

Arten des Konstanzphänomens

Beide Farbflächen sind in RGB = {D1,86,00} ≈ orange, der Eindruck „Braun“ entsteht durch das umgebende Grau.
  • Formkonstanz: Objekte werden aus verschiedenen Perspektiven, was ihre Form betrifft, immer gleich wahrgenommen. z.B. wird eine sich drehende Münze immer als (kreis)rund wahrgenommen, obwohl ihr Abbild auf der Netzhaut zumeist elliptisch ist.
  • Größenkonstanz: Objekte werden bei unterschiedlicher Entfernung, was ihre Größe betrifft, immer als gleich groß wahrgenommen. Dies spielt bei vielen Wahrnehmungstäuschungen eine Rolle.
  • Farbkonstanz: Objekte werden bei verschiedenartiger Beleuchtung, was ihre Farbe betrifft, immer im gleichen Farbton wahrgenommen.
  • Helligkeitskonstanz: Objekte werden bei verschiedenartiger Beleuchtung, was ihre (farbliche) Helligkeit betrifft als gleich wahrgenommen. Dennoch ist die visuelle Wahrnehmung mitunter einer Wechselwirkung unterworfen, wie dies in der Abbildung bemerkbar ist.
  • Orientierungskonstanz: Die Orientierungskonstanz ermöglicht es z.B., unseren Kopf zu neigen und unsere Umwelt dabei trotzdem als stabil wahrzunehmen. Sie kommt durch unser Gleichgewichtssystem zustande.
  • Phonemkonstanz: Phoneme werden als identisch wahrgenommen, obwohl sie physikalisch auf verschiedene Art gebildet sein können.

Siehe auch

Optische Täuschung

Weblinks