Kurter



Kurter

Kurtus indicus, Männchen

Systematik
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorpha)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Kurtoidei
Familie: Kurtidae
Gattung: Kurter
Wissenschaftlicher Name
Kurtus
Bloch, 1786

Die Kurter (Kurtus (Gr.: „kyrtos“ = gebogen, mit einem Buckel)) sind eine Gattung der barschverwandten Fische (Percomorpha). Die beiden Arten sind in der Gruppe isoliert und gehören einer eigenen Unterordnung und Familie an (Kurtoidei bzw. Kurtidae).

Merkmale

Die hochrückigen Fische haben einen seitlich abgeflachten Körper, der von kleinen Cycloidschuppen bedeckt ist, ein sehr kurzes Seitenlinienorgan und ein großes, schrägstehendes und mit schmalen, schlanken, in Bändern angeordneten Zähnen besetztes Maul. Kurter besitzen nur eine Rückenflosse, der vordere, hartstrahlige Abschnitt ist reduziert. Die Afterflosse ist langgestreckt und hat zwei Hartstrahlen und 31 bis 47 Weichstrahlen, die Bauchflossen haben einen Hart- und fünf Weichstrahlen. Die Schwanzflosse ist tief gespalten. Die Rippen sind breit und umschließen zum Teil die Schwimmblase. Die Knochen des Kiemendeckels sind sehr dünn. Am Vorkiemendeckel sitzen vier Stacheln.

Die Männchen der Kurter haben oberhalb des Kopfes einen knöchernen, von der Supraoccipitale (Schädelknochen) und modifizierten Rückenflossenstrahlen gebildeten Höcker, mit dessen Hilfe sie die relativ großen, traubenartig an einer verdrehten Eimembran befestigten Eier bis zum Schlupf der Fischlarven mit sich herumtragen.

Arten

  • Australischer Kurter (Kurtus gulliveri) Castelnau, 1878, lebt in Mangroven, Ästuarien und langsam fließenden Flüssen im Norden Australiens und im Süden Neuguineas, bis zu 63 Zentimeter lang. Afterflosse mit 44 bis 47 weichen Flossenstrahlen.
  • Indischer Kurter (Kurtus indicus) Bloch, 1786 lebt im Meer, in Brackwasser und in Süßgewässern von der indischen Koromandelküste bis Borneo und China. Er wird nur 12,6 Zentimeter lang. Afterflosse mit 31 bis 32 Weichstrahlen.
Kladogramm der Gobiiformes
  Gobiiformes  
  Kurtoidei  

 Kurter (Kurtoidei)


   
  Apogonoidei  

 Glas- oder Beilfische (Pempheridae)


   

 Kardinalbarsche (Apogonidae)



   

 Grundelartige i.e.S. (Gobioidei)




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Äußere Systematik

Die Gattung Kurtus ist systematisch isoliert und gehören einer eigenen Familie (Kurtidae) und Unterordnung (Kurtoidei) an. In den meisten Fällen wird sie in die polyphyletische Ordnung der Barschartigen (Perciformes) eingegliedert. 2006 fanden zwei Wissenschaftler Hinweise auf eine Verwandtschaft mit Kardinalbarschen (Gobioidei) und Grundelartigen (Apogonidae)[1], was sich in späteren Untersuchungen bestätigte[2]. 2009 wurden die Kurtoidei als eine von drei Unterordnungen der Ordnung Gobiiformes zugeordnet[3].

Literatur

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
  • Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische, Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
  • Tim M. Berra: Nurseryfish, Kurtus gulliveri (Perciformes: Kurtidae), from northern Australia: redescription, distribution, egg mass, and comparison with K. indicus from southeast Asia. Ichthyol. Explor. Freshwaters, Band 14, Nr. 4, Seite 295-306, December 2003 © by Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany – ISSN 0936-9902 PDF

Einzelnachweise

  1. William Leo Smith & Ward C. Wheeler (2006): Venom Evolution Widespread in Fishes: A Phylogenetic Road Map for the Bioprospecting of Piscine Venoms. Journal of Heredity 2006, doi:10.1093/jhered/esj034 PDF
  2. Christine E. Thacker: Phylogeny of Gobioidei and Placement within Acanthomorpha, with a New Classification and Investigation of Diversification and Character Evolution. Copeia 2009(1):93-104. 2009 doi:10.1643/CI-08-004
  3. Christine E. Thacker & Dawn M. Roje: Phylogeny of cardinalfishes (Teleostei: Gobiiformes: Apogonidae) and the evolution of visceral bioluminescence. Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 52, Issue 3, September 2009, Pages 735-745 doi:10.1016/j.ympev.2009.05.017

Weblinks