Kältestarre


Die Kältestarre oder Winterstarre, ist ein Zustand, in den wechselwarme (poikilotherme) Tiere verfallen, wenn die Temperatur unter das tolerierte Minimum fällt.

Alle Lebensvorgänge werden dabei auf annähernd Null zurückgefahren, so dass das Tier bei kritisch tiefen Temperaturen nicht aufwachen und den Kältetod sterben kann. Nahrung wird während der Starre nicht aufgenommen. Die Körpertemperatur passt sich der Außentemperatur immer an, der Herzschlag pro Minute ist meist sehr gering, genau wie die Atemfrequenz. Die Kältestarre wird im Gegensatz zum Winterschlaf zwingend von fallenden Temperaturen eingeleitet. Tiere, die den Winter in Kältestarre überdauern, sind beispielsweise Eidechsen und Frösche, Insekten, Schnecken, Schildkröten und manche Schlangen wie die Ringelnatter. Bei der Kältestarre werden auch die Augen offen gelassen.

Ähnliches gilt für die Hitzestarre, die bei Temperaturen oberhalb des tolerierten Maximums eintritt.

Bei vielen poikilothermen Tieren – Insekten, Schnecken, ein Großteil der Reptilien (wie z. B. Eidechsen, Schlangen, Schildkröten) und Amphibien (wie z. B. Frösche, Kröten – in den gemäßigten Klimazonen) kommt die Winterstarre vor. Teichmolche verbringen drei bis vier Monate, Blindschleichen und Kreuzottern vier bis fünf Monate, Laubfrösche und Zauneidechsen fünf bis sechs Monate im Zustand einer Winterstarre. Glucose verhindert ein volles, tödliches Einfrieren der Körperflüssigkeiten. Der nordamerikanische Waldfrosch sondert während der Winterstarre keinen Harn ab, um den Harnstoffgehalt seines Blutes um bis auf das Fünfzigfache zu steigern.

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