Langschwanzkatze
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Langschwanzkatze | ||||||||||||
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Langschwanzkatze (Leopardus wiedii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Leopardus wiedii | ||||||||||||
(Schinz, 1821) |
Die Langschwanzkatze (Leopardus wiedii), auch Peludo, Margay, Bergozelot oder Baumozelot genannt, ist eine auf dem amerikanischen Kontinent lebende Raubtierart innerhalb der Familie der Katzen (Felidae). Sie ist etwas größer als die Tigerkatze und etwas kleiner als der Ozelot, die beide eine ähnliche Fellfärbung aufweisen. Langschwanzkatzen wurden früher wegen ihres Pelzes gejagt, wobei jährlich tausende Tiere erlegt wurden. Diese Praxis ist aber stark zurückgegangen, seitdem die Art in vielen Ländern ihres Verbreitungsgebietes unter Schutz gestellt wurde.
Die IUCN führt die Langschwanzkatze auf der Vorwarnstufe (near threatened).
Merkmale
Langschwanzkatzen ähneln in ihrem Äußeren dem Ozelot, sind aber etwas kleiner und weisen den namensgebenden längeren Schwanz auf. Wie bei diesem ist das Fell gelbbraun mit dunklen, in Streifen angeordneten ringförmigen Flecken versehen. Der Kopf ist kurz und abgerundet, die dunklen Ohren tragen wie bei vielen anderen Katzenarte auch, jeweils einen weißen Fleck auf der Rückseite. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 46 bis 79 Zentimeter, der Schwanz wird zwischen 33 und 51 Zentimeter lang und ihr Gewicht variiert zwischen 2,6 und 4 Kilogramm. Es gibt keinen auffälligen Sexualdimorphismus.
Verbreitung und Lebensraum
Verbreitet ist die Langschwanzkatze in Mittel- und Südamerika östlich der Anden, ihr Verbreitungsgebiet reicht von nördlichen Mexiko bis Uruguay und Argentinien. Die Langschwanzkatze wird auch zur Fauna Nordamerikas gezählt, da ein Vertreter dieser Art 1852 am Rio Grande in Texas geschossen wurde.[1]
Der Lebensraum der Langsschwanzkatze sind hauptsächlich Wälder, vorwiegend tropische und subtropische Regenwälder. Gelegentlich wird sie jedoch auch auf Kaffee- oder Kakaoplantagen angetroffen. Insgesamt ist die Langschwanzkatze von allen Katzen der Neotropischen Region am stärksten an Waldhabitate angepasst. Zu den verschiedenen Wäldern, in denen die Tiere vorkommen, zählen feuchte Tieflandswälder, Sekundär- und Primärwälder, prämontane Feuchtwälder und Bergnebelwälder. Dabei sind die Tiere allerdings selten in Höhenlagen von über 1200 m zu finden. In Bolivien findet man die Langschwanzkatze auch im relativ trockenen Gran Chaco[2].
Die größte Bedrohung stellen heute die Waldrodungen dar, welche den Lebensraum der Tiere immer weiter einschränken. Als Art, die auf ein Leben im Wald spezialisiert ist, ist die Langschwanzkatze von diesen Vorgängen stärker betroffen als etwa der verwandte Ozelot. Sie gilt als scheu und selten. Trotz ihres großen Verbreitungsgebietes ist sie aber gefährdet, da sich ihre Habitate nur auf spezielle Areale beschränken. Die IUCN schätzt, dass die Gesamtpopulation um 30 Prozent über die nächsten 18 Jahre abnehmen wird.
Lebensweise
Langschwanzkatzen sind ausgezeichnete Kletterer, daher rührt auch der Name Baumozelot. Die gewandten Tiere scheinen einen großen Teil ihres Lebens in den Bäumen zu verbringen, obwohl sie bisweilen auch am Boden auf die Jagd gehen. Sie können die Hinterbeine so weit einwärts drehen, dass es ihnen möglich ist, allein mit den Hinterbeinen an einem Ast abwärts zu hängen. Sie haben außerdem sehr bewegliche Zehen und sehr breite Pfoten, was ebenfalls zu einer sicheren Fortbewegung auf Ästen beiträgt.[3] Die Langschwanzkatze ist neben dem Nebelparder die einzige Katzenart, die kopfüber einen Baum hinunterklettern kann.
Sie können sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv sein und leben während der meisten Zeit des Jahres einzelgängerisch. Lediglich zur Paarungszeit finden sie sich manchmal zu kurzlebigen Paaren zusammen. Sie sind territorial, die Reviere sind rund 15 bis 43 Quadratkilometer groß.
Nahrung
Wie alle Katzen sind Langschwanzkatzen vorwiegend Fleischfresser, die sich von Säugetieren (unter anderem Nagetieren und Primaten), aber auch Vögeln und deren Eiern, Echsen, Baumfröschen und sogar Früchten und Insekten ernähren. Dabei erbeuten sie in erster Linie kleinere, baumbewohnende und nachtaktive Arten, wie Opossums, Hörnchen und Baumnager. Sie schlagen allerdings auch Tiere bis zur Größe von Hasen, Agutis und Pakas[2].
Fortpflanzung
Über die Fortpflanzung ist wenig bekannt, sämtliche Beobachtungen bisher wurden an Tieren in Gefangenschaft durchgeführt. Sie haben keine feste Paarungszeit. Der Sexualzyklus beträgt 32 bis 36 Tage und innerhalb dieser Zeit sind die Weibchen für vier bis zehn Tage empfangsbereit. Die Kopulation dauert 15 bis 60 Sekunden und endet mit einem katzentypischen Nackenbiss.[4]
Die Tragzeit beträgt rund 76 bis 84 Tage, pro Wurf bringt das Weibchen ein bis zwei Junge zur Welt. Die Neugeborenen sind zunächst blind, ihre Augen öffnen sich nach zwei Wochen, und nach acht Wochen nehmen sie feste Nahrung zu sich. Der Wechsel von den Milchzähnen zum permanenten Gebiss erfolgt mit fünf Monaten. Mit acht bis zehn Monaten haben sie fast die Körpergröße einer erwachsenen Katze.[5]
Es liegen keine Daten darüber vor, wie alt Langschwanzkatzen in der freien Wildbahn werden. Ein in Gefangenschaft gehaltenes Männchen erreichte allerdings ein Lebensalter von 24 Jahren.[6]
Unterarten
Man unterscheidet folgende Unterarten der Langschwanzkatze[2]
- L. w. wiedii - Südostbrasilien bis Nordostargentinien
- L. w. amazonicus - Oberer Amazonas, Brasilien
- L. w. boliviae - Andenhänge
- L. w. cooperi - Südost-Texas bis zur Mexinaischen Nordgrenze (möglicherweise ausgestorben)
- L. w. glauculus - Trockengebiete Mexikos
- L. w. nicaraguae - Mittelamerika
- L. w. vigens - Nordostbrasilien bis Guyana
- L. w. yucatanicus - Regenwaldgebiete Mexikos
Menschen und Langschwanzkatzen
Die Langschwanzkatze zählt mit ihrem gefleckten Fell lange zu den wichtigsten südamerikanischen Pelztieren. Allein 1977 wurden mindestens 30.000 Felle von Langschwanzkatzen international gehandelt.[7]
Die Langschwanzkatze ist im internationalen Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen im Anhang A gelistet, ihr Fell oder Produkte daraus dürfen nicht gehandelt werden.
Verwendete Literatur
- Maria Falkena-Röhrle, Marcus Skupin (Hrsg.), "Die zahmen Wilden und die wilden Zahmen...", 2. Auflage, ISBN 3-8391-0383-5.
- Mel Sunquist und Fiona Sunquist: Wild Cats of the World. The Universit of Chicago Press, Chicago 2002, ISBN 0-226-77999-8
- Don E. Wilson , Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Volume 1: Carnivores. Lynx Edicions, 2009, ISBN 978-84-96553-49-1, (S. 145 f.).
Einzelnachweise
Weblinks
- Leopardus wiedii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: E. Payan u. a., 2008. Abgerufen am 1. Januar 2009.
- Foto, Verbreitungskarte und weitere Informationen (englisch)
- Informationen auf Animal Diversity Web (englisch)