Leibniz-Institut für Nutztierbiologie


Leibniz-Institut für Nutztierbiologie
Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz
Gründungsjahr: 1993
Leitung: Prof. Dr. Manfred Schwerin (Vorstand)
Mitarbeiter: ca. 240
Gesamtetat: ca. 16,6 Mio. Euro
Rechtsform: Stiftung des öffentlichen Rechts
Ort: Dummerstorf, Mecklenburg-Vorpommern
Offizielle Website: www.fbn-dummerstorf.de

Das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf in der Nähe von Rostock im Land Mecklenburg-Vorpommern (vormals Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere) ist ein Institut, das sich der anwendungsorientierten Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere, insbesondere der genetischen und physiologischen Grundlagen, und der Umwelt der Nutztiere widmet. Ziel der Forschung ist eine nachhaltige Landwirtschaft sowie die Sicherung der menschlichen Ernährung. Zu den Forschungsfeldern zählen dabei insbesondere die Erzeugung verbrauchergerechter Lebensmittel, die Tiergesundheit, Ressourceneffizienz bei der Zucht von Nutztieren sowie deren tier- und umweltgerechte Haltung. Hauptarbeitsrichtung ist die Untersuchung der biologischen Ursachen für Merkmalsausprägungen und Leistungen landwirtschaftlicher Nutztiere. Zum unmittelbaren wissenschaftlichen Umfeld des Instituts zählen das Institut für Nutztierwissenschaften und Technologie an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock, der Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften an der Hochschule Neubrandenburg sowie das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems bei Greifswald.

Das Institut hat etwa 240 Mitarbeiter, davon rund 60 Wissenschaftler, und einen Etat von 16,6 Millionen Euro, davon 1,2 Millionen Euro aus Drittmitteln. Es gliedert sich in die Forschungsbereiche „Genetik und Biometrie“, „Molekularbiologie“, „Fortpflanzungsbiologie“, „Verhaltensphysiologie“, „Muskelbiologie und Wachstum“ und „Ernährungsphysiologie“ sowie die Forschungsgruppe „Funktionale Genomanalyse“. Gegründet wurde das zur Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz gehörende Institut am 29. Januar 1993 als gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts, die zu gleichen Teilen durch den Bund und das Land Mecklenburg-Vorpommern getragen wird.

Vorläufer

Das Institut steht in der historischen Tradition des 1939 in Dummerstorf und Rostock entstandenen Kaiser-Wilhelm-Instituts für Tierzuchtforschung. Auf Initiative des damaligen Präsidenten Gustav Frölich wurde das Gut Dummerstorf mit einer Fläche von rund 1.000 Hektar erworben und nahm 1939 seine Tätigkeit auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm das Institut 1946 den Betrieb wieder auf. Zum 1. Januar 1952 wurde das „Institut für Tierzuchtforschung Dummerstorf“ der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR angegliedert. Auf Beschluss des Landwirtschaftsministeriums der DDR wurde das Institut zum 1. Januar 1970 mit dem Oskar-Kellner-Institut in Rostock und dem Institut für Tierzucht und Tierhaltung Clausberg zum „Forschungszentrum für Tierproduktion Dummerstorf-Rostock“ zusammengeschlossen. Das Forschungszentrum unterhielt die Forschungsbereiche Züchtungsforschung, Tierernährung, Fortpflanzung, Technologie der Schweineproduktion sowie Tierphysiologie und Tierhygiene. Darüber hinaus standen in umliegenden LPGs Tierbestände zu Forschungszwecken zur Verfügung, u. a. in Pankelow. Bei seiner Auflösung gemäß Artikel 38 des Einigungsvertrags zum 31. Dezember 1990 waren insgesamt rund 1.300 Mitarbeiter in der Einrichtung beschäftigt. Nach einer Evaluierung durch den Wissenschaftsrat im Jahr 1991 wurde Dummerstorf am 1. Januar 1992 zum Standort des Instituts für Tierzucht als Teilbereich der Landesanstalt für Landwirtschaft und Fischerei des Landes Mecklenburg-Vorpommern. 1993 erfolgte die Überleitung in die Leibniz-Gemeinschaft.

Literatur

  • Johannes Wolf, Ernst Ritter: Akademie der Landwirtschaftswissenschaften. In: Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde (Hrsg.): DGfZ-Schriftenreihe, Sonderband I: Tierzucht in der DDR und in den Neuen Bundesländern. 2007, ISSN 0949-8842, S. 130–167.

Weblinks

Koordinaten: 54° 0′ 46,8″ N, 12° 13′ 40,2″ O

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