Leichhardts Sägerochen



Leichhardts Sägerochen

Leichhardts Sägerochen
im Aquarium in Shanghai

Systematik
Teilklasse: Euselachii
Neoselachii
ohne Rang: Rochen (Batoidea)
Ordnung: Sägerochenartige (Pristiformes)
Familie: Sägerochen (Pristidae)
Art: Leichhardts Sägerochen
Wissenschaftlicher Name
Pristis microdon
Latham, 1794

Leichhardts Sägerochen (Pristis microdon) ist ein Sägerochen aus der Familie der Pristidae. Der deutsche Name leitet sich von dem Naturforscher Ludwig Leichhardt her.

Beschreibung

Bauchseite des Rochen

Die bis zu 6,5 Meter langen Tiere haben einen kräftigen Körper mit abgeflachtem, breiten Kopf. Die meist nicht sehr lange Säge sitzt auf einer breiten Basis am Kopf und verjüngt sich nach vorne deutlich. Sie trägt zwischen 14 und 22 starke Zähne auf jeder Seite. Die Säge wird als Werkzeug bei der Nahrungssuche eingesetzt, dient aber auch der Verteidigung.

Die großen, dreieckigen Brustflossen stehen rechtwinklig zum Körper; die erste der zwei Rückenflosse sitzt kurz vor den Bauchflossen, diese sitzen ebenfalls rechtwinklig zum Rumpf und sind dreieckig. Die heterocerke Schwanzflosse ist am unteren Ende mit einem fleischigen Lappen versehen. Die Farbe der Fische variiert von grünlich oder grau bis zu goldbraun auf der Oberseite. Die Bauchseite ist cremefarben.

Leichhardts Sägerochen vermehrt sich lebendgebärend.

Ernährung

P. microdon ernährt sich von bodenwohnenden Weich- und Krebstieren sowie kleinen Schwarmfischen. Dabei graben die Fische mit der Säge im Grund oder verletzten mit ihr Fische in einem Schwarm durch Schütteln des Kopfes. Die von der Säge verletzten Opfer werden anschließend gefressen.

Vorkommen und Verbreitung

P. microdon lebt in flachen tropischen Meeren des westlichen Pazifiks und des Indischen Ozeans. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den Küsten Ostafrikas bis Neuguinea sowie von Vietnam und den Philippinen bis südlich von Australien.

Die Tiere bewohnen den sandigen oder schlammigen Grund flacher Küstengewässer oder Flussmündungen sowie Flüsse und Süßwasserseen. In Flüssen bevorzugen die Fische trübe, schlammige Zonen. Dabei leben die Alttiere vorzugsweise in den Brackwasserzonen, während die Jungtiere auch in die Süßwasserzonen der Flüsse vorstoßen. Erwachsene Tiere kommen nur selten im Süßwasser vor.

Populationen vor Australien sind eher selten, aber über die gesamte nördliche Küste verteilt. Sie laichen hier offensichtlich im Meerwasser. Die ersten 3 bis 4 Jahre verbringen die Jungtiere bis zu einer Größe von etwa 2 Metern im Süßwasser. Es wurden Exemplare 300 km stromaufwärts im Fitzroy River, 325 km stromaufwärts im Mitchell River und 500 km stromaufwärts im Einsleigh River gefunden. [1]

Populationen vor Neuguinea laichen manchmal auch im Süßwasser. Sie sind relativ häufig in den großen Flüssen Fly, Sepik, Ramu, Mamberamo und Digul vertreten. Besonders häufig sind sie im mittleren Fly River bzw. Lake Murray, wo sie die Hauptarme und Altwasser bewohnen. Es wurden Exemplare bis in den Oberlauf in der Gegend um Kiunga gesichtet. [2]

Die Art wird auf der Roten Liste als von Aussterben bedroht (CR) geführt.

Einzelnachweise

  1. G. Allen, S. Midgley, M. Allen: Field Guide to the Freshwater Fishes of Australia. 2. Auflage. Western Australian Museum, Perth 2003, ISBN 0-7307-5486-3.
  2. G.R. Allen, A.W. Storey, M. Yarrao: Freshwater Fishes of the Fly River. Ok Tedi Mining, Tabubil 2008, ISBN 978-0-646-49605-4.

Weblinks

Commons: Pristis microdon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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