Die dünnfleischigen, meist brüchigen Fruchtkörper der Lorcheln sind relativ große Apothecien, die in Hut und Stiel gegliedert sind. Der Kopfteil besitzt eine fertile Deckschicht und eine sterile Außenseite, die Form des Kopfes kann becherförmig, sattelförmig oder herabgeschlagen sein. Der gerippte oder ungerippte Stiel ist hohl und geht zylindrisch bis konisch in den Kopfteil über. Die Fruchtkörper sind weiß-grau bis braun-schwarz gefärbt.
Mikroskopische Merkmale
Die mit Jod nicht blauenden Schläuche enthalten jeweils 8 elliptische Sporen, die mit einem großen und teilweise mehreren kleineren Tropfen gefüllt sind.
Die Gattung enthält weltweit etwa 40 Arten. Einige Arten werden von manchen Autoren auch in eigene Gattungen gestellt. In Europa kommen folgende Arten vor bzw. sind dort zu erwarten:[2]
Helvella spadicea (beschrieben als Elvela spadicea)
Schaeffer 1774
Helvella terrestris
(Velenovský 1934) Landvik 1999
Hochgerippte Becher-Lorchel Helvella acetabulum
Schwarzweiße Becher-Lorchel Helvella leucomelaena
Ohrförmige Lorchel Helvella silvicola
Grauer Langfüßler Helvella macropus
Bedeutung
Speisewert
Einige Lorchelarten wurden früher als Speisepilze gesammelt, davon wird heute allerdings abgeraten, da Vergiftungen beobachtet wurden (siehe auch Giftlorcheln).
Etymologie
Der wissenschaftliche Gattungsname ist von lateinischhelvus = gelb abgeleitet.[3]
Literatur
Achim Bollmann, Andreas Gminder, Peter Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, 4. Aufl. Gattungs-CD. Schwarzwälder Pilzlehrschau, Hornberg. 2007. ISSN 0932-920X.
Heinrich Dörfelt, Gottfried Jetschke: Wörterbuch der Mycologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg-Berlin. 2001. ISBN 3-8274-0920-9.
Einzelnachweise
↑Carl von Linné: Helvella mitra. In: Species Plantarum 1. 1753.