Lämmersalat
Lämmersalat | ||||||||||||
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Lämmersalat (Arnoseris minima) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Arnoseris | ||||||||||||
Gaertn. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Arnoseris minima | ||||||||||||
(L.) Schweigg. & Körte |
Der Lämmersalat (Arnoseris minima; vom griechischen arnos für „Lamm“), auch Kleiner Lämmersalat oder Lammkraut, ist ein unscheinbares, blassgelb bis goldgelb blühendes Wildkraut aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Hierin bildet es eine monotypische Gattung. Lämmersalat gehört zu den Vertretern der Korbblütler, deren Blütenköpfe sich nur aus gelben Zungenblüten zusammensetzen. Als Ruderalstratege und Pionierpflanze wächst er auf offenen Sand- und Lehmböden.
Merkmale
Es handelt sich um eine einjährige (therophytische), sommergrüne Pflanze, die 5 bis 25 Zentimeter hoch wird. Sie bildet eine Grundrosette aus verkehrt-eiförmigen bis verkehrt-spatelförmigen, grob gezähnten Blättern sowie blattlose, unten rötlich überlaufene Stängel, die nach oben hin auffällig keulig verdickt sind. Die im Durchmesser rund einen Zentimeter großen, von Juni bis September erscheinenden Blütenköpfe sitzen einzeln am Ende der Stängel und bestehen aus blass- bis goldgelben Zungenblüten. Ein Pappus fehlt. Chromosomenzahl: 2n = 18.
Verbreitung und Standortansprüche
Lämmersalat ist ein subatlantisches (bis submediterranes) Florenelement mit einem Verbreitungsschwerpunkt in Westeuropa und dem nordwestlichen Mitteleuropa. Die frostempfindliche Art benötigt wintermild-humide Klimalagen und ist ein Magerkeits- und Versauerungszeiger. Sie wächst vor allem auf bindigen Sandböden oder sandigen bzw. grusreichen Lehmböden kalkarmer, wenig nährstoffreicher, wenig humoser, mäßig frischer Standorte. Dies können Wintergetreideäcker oder Brachen sein, infolge intensivierter Landwirtschaft mit hohem Stickstoffdünger- und Herbizideinsatz wird Lämmersalat heute aber eher auf Saumbiotope und Sonderstandorte wie Wegränder, Sandgruben, Heiden oder auch Bergbaufolgelandschaften zurückgedrängt.
Die Art ist Namensgeber für einen pflanzensoziologischen Unterverband der Therophytenreichen Ackerbeikrautfluren nährstoffarmer, saurer Sandböden namens „Arnoseridenion minimae“, zu Deutsch „Lämmersalatäcker“. In Mitteleuropa ist diese nur durch die Assoziation „Teesdalio-Arnoseridetum minimae“ vertreten, deren Charakterarten neben dem Lämmersalat noch das Grannen-Ruchgras (Anthoxanthum aristatum) und der Kleinfrüchtige Ackerfrauenmantel (Aphanes inexpectata) sind. Vor der landwirtschaftlichen Intensivierung war dies eine typische Begleitgesellschaft der Roggenäcker insbesondere in Nordwestdeutschland. In Süddeutschland beschränkt sie sich auf den Pfälzer Wald und das Oberrheingebiet.
Zentraleuropaweit gilt Lämmersalat als gefährdet, in Deutschland gemäß Roter Liste bundesweit als stark gefährdete Art. In einzelnen Bundesländern ist die Gefährdungseinstufung noch höher (= vom Aussterben bedroht). Wegen des relativ großen Anteils am Gesamtareal hat Deutschland eine hohe Verantwortlichkeit für den Schutz dieser Pflanze.[1]
Literatur
- Heinz Ellenberg: Zeigerwerte der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. Scripta Geobotanica IX, Verlag Erich Goltze, Göttingen, 2., verbess. Aufl. 1979.
- Henning Haeupler & Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer Verlag, Stuttgart 2000. ISBN 3-8001-3364-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer Verlag, Stuttgart, 6. Aufl. 1990. ISBN 3-8001-3454-3
- Richard Pott: Die Pflanzengesellschaften Deutschlands. Ulmer Verlag, Stuttgart 1992. ISBN 3-8252-8067-5