Madagaskar-Turteltaube



Madagaskar-Turteltaube

Madagaskar-Turteltaube (Streptopelia picturata)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Taubenvögel (Columbiformes)
Familie: Tauben (Columbidae)
Gattung: Turteltauben (Streptopelia)
Art: Madagaskar-Turteltaube
Wissenschaftlicher Name
Streptopelia picturata
Temminck, (1813)

Die Madagaskar-Turteltaube (Streptopelia picturata) ist eine auf Madagaskar, Mauritius, Réunion, den Komoren und den Seychellen heimische Taubenart.

Äußere Merkmale

Die Madagaskar-Turteltaube wird bis zu 28 Zentimeter lang. Sie ist damit etwas größer als eine Lachtaube, hat aber im Vergleich mit dieser einen etwas plumperen Körperbau sowie längere Beine. Verglichen zu anderen Turteltauben hat sie einen kurzen Schwanz. Es existiert kein Geschlechtsdimorphismus.

Die Schulter ist rotbraun, der Rücken ist dunkelbraun, der Bauch hellbraun und der Kopf blaugrau. Am Hals hat sie an beiden Seiten ein braungetupftes Feld. Die großen Flügeldecken sind dunkel-mattbraun und die Unterschwanzdecken sind weiß. Die Augenränder sind rot. Die Schnabelspitze ist blaugrau, die Schnabelbasis dagegen purpur. Die Iris ist rotbraun, der Augenring purpurrot.

Lebensraum

Die Madagaskar-Turteltaube bewohnt immergrüne Primär- und Sekundärwälder und nutzt auch andere Habitate, wenn diese mit Baum- und Buschgruppen bestanden sind. Sie kommt deshalb auch in der Nähe landwirtschaftlicher Flächen sowie in der Umgebung von Städten und Dörfern vor. Sie kommt vom Tiefland bis in Höhen von 2000 m vor.

Verhalten

Nesoenas picturata

Die Madagaskar-Turteltaube ernährt sich vor allem von Sämereien, jedoch auch von Früchten und Kleintieren, besonders Insekten. Madagaskar-Turteltauben leben üblicherweise in Paaren. Zu größeren Schwarmbildungen kann es jedoch kommen, wenn ein überreiches Nahrungsangebot besteht.

Das Gelege besteht aus zwei Eiern, die im Verhältnis zur Körpergröße der Taubenart groß sind.

Unterarten

Die Madagaskar-Turteltaube kommt in mehreren Unterarten vor und ist die nächste Verwandte der in Mauritius vorkommenden Rosa Taube.

  • Streptopelia picturata aldabrana (Sclater, 1872)
  • Streptopelia picturata comorensis (Newton, 1877)
  • Streptopelia picturata coppingeri (Sharpe 1884)
  • Streptopelia picturata picturata (Temminck 1813)
  • Streptopelia picturata rostrata (Bonaparte 1855)

Haltung in menschlicher Obhut

In der Ziervogelhaltung spielt die Madagaskar-Turteltaube eine verhältnismäßiug Rolle. Sie wurde erstmals 1866 im Zoo von London gezeigt. Die Welterstzucht gelang 1907 ebenfalls in Großbritannien. Nach 1914 wurden Madagaskar-Turteltauben aber über einen langen Zeitraum nicht mehr nach Europa importiert.[1] 1989 gelangten 20 Individuen dieser Art in die Niederlande und nach Deutschland und wurde seitdem mehrfach gezüchtet. Die Madagaskar-Turteltaube gilt als eine sehr unverträgliche Art, die sehr aggressiv auf Artgenossen und andere Taubenarten reagiert.[2]

Belege

Einzelnachweise

  1. Rösler, S. 116
  2. Münst, S. 178

Literatur

  • Gerhard Rösler: Die Wildtauben der Erde – Freileben, Haltung und Zucht, Verlag M. & H. Schaper, Alfeld-Hannover 1996, ISBN 3-7944-0184-0

Weblinks

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