Maorischlüpfer
- Maorischlüpfer
Maorischlüpfer | ||||||||
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Felsschlüpfer (Xenicus gilviventris) | ||||||||
Systematik | ||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||
Acanthisittidae | ||||||||
Sundevall, 1872 |
Die Maorischlüpfer oder Neuseelandschlüpfer (Acanthisittidae) sind eine auf Neuseeland endemische Familie in der Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes). Heute leben nur noch zwei Arten, fünf weitere sind ausgestorben.
Beschreibung
Maorischlüpfer ähneln in ihrem Körperbau den Zaunkönigen, mit denen sie aber nicht näher verwandt sind. Es sind sehr kleine Vögel, die nur 8 bis 10 Zentimeter Länge erreichen. Ihr Körperbau ist gedrungen, der Schwanz und der Hals sind sehr kurz. Ihre Flügel sind kurz und abgerundet, ihr Flugvermögen ist schlecht entwickelt. Die Beine sind kräftig, die Zehen sind lang und dünn. Der Schnabel ist lang und zugespitzt, manchmal ist er leicht nach oben gebogen. Die Färbung des Federkleids variiert von gelblich-braun bis grünlich, die Unterseite ist heller, oft weiß oder grau. Der Geschlechtsdimorphismus ist nicht sehr ausgeprägt, Weibchen sind allerdings meistens matter gefärbt.
Lebensweise
Diese Vögel halten sich vorwiegend in Wäldern und felsigem Gelände auf. Sie streifen meist am Boden herum oder klettern auf Baumstämme, wo sie nach Insekten, ihrer Hauptnahrung, suchen. Ihr Verhalten wird manchmal mit dem von Nagetieren oder Insektenfressern verglichen; da diese Tiere ursprünglich auf Neuseeland nicht vorkamen, haben sie möglicherweise deren ökologische Nische besetzt. Diese Vögel leben monogam und sind vorwiegend Bodenbrüter, lediglich der Grünschlüpfer kann sein Nest auch auf Bäumen errichten. Die Jungtiere werden von beiden Geschlechtern gefüttert.
Bedrohung
Als Bodenbrüter mit kaum natürlichen Feinden waren die Maorischlüpfer besonders anfällig für Störungen durch die Einschleppung von Neozoen. Schon vor Ankunft der Europäer wurde die Pazifische Ratte eingeführt und hat dazu geführt, dass mehrere Arten ausgerottet oder auf kleine Inseln zurückgedrängt wurden. Mit den Europäern kamen dann weitere Ratten, Mungos, Katzen und andere Räuber, für die die Tiere eine leichte Beute waren. Der Stephenschlüpfer wurde Ende des 19. Jahrhunderts von der Katze des Leuchtturmwärters auf Stephens Island (Neuseeland) ausgerottet, der Waldschlüpfer verschwand in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Heute leben noch zwei Arten, der bedrohte Felsschlüpfer und der noch relativ häufige Grünschlüpfer.
Systematik
Die Maorischlüpfer wurden früher den Schreivögeln zugeordnet, DNA-Vergleiche zeigen jedoch, dass sie außerhalb dieses Taxons stehen und das basale Schwestertaxon aller übrigen Sperlingsvögel darstellen [2] [3].
Die Arten
- Gattung Acanthisitta
- Grünschlüpfer oder Grenadier (Acanthisitta chloris)
- Gattung Xenicus
- Felsschlüpfer (X. gilviventris)
- † Stephenschlüpfer (X. lyalli)
- † Waldschlüpfer (X. longipes)
Außerdem sind mehrere subfossile Arten bekannt, die vor Ankunft der Europäer ausstarben:
- † Dendroscansor decurvirostris
- † Pachyplichas jagmi
- † Pachyplichas yaldwyni
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Illustrationen von John Gerrard Keulemans, aus A History of the Birds of New Zealand, 1905
- ↑ Ericson, P. G. P., L. Christidis, A. Cooper, M. Irestedt, J. Jackson, U. S. Johansson, & J. A. Norman. 2002. A Gondwanan origin of passerine birds supported by DNA sequences of the endemic New Zealand wrens. Proceedings of the Royal Society of London Series B 269:235–241. PDF
- ↑ F. Keith Barker, Alice Cibois, Peter Schikler, Julie Feinstein< & Joel Cracraft: Phylogeny and diversification of the largest avian radiation. PNAS, July 27, 2004, Vol. 101, no. 30, PDF