Maulbeer-Feige
Maulbeer-Feige | ||||||||||||
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Maulbeer-Feige (Ficus sycomorus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ficus sycomorus | ||||||||||||
L. |
Die Maulbeer-Feige (Ficus sycomorus), auch Adamsfeige, Esels-Feige oder Sykomore genannt, ist ein in Afrika weitverbreiteter Baum aus der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae).
Beschreibung
Es ist ein Laubbaum mit einer großen ausladenden Krone und einem sehr dicken Stamm mit schmalen Brettwurzeln. Die großen Blätter sind etwas rau und ganzrandig. Im Gegensatz zu anderen Feigen (Ficus) wachsen die Früchte büschelig an kurzen Zweigen am Stamm und an den Hauptästen. Die Maulbeerfeigen sind mit einem Durchmesser von 5 cm recht groß und im reifen Zustand gelblich-rot.
Geschichte
Ägypten
Die alten Ägypter pflanzten die Sykomore als Obst- und Schattenbaum schon vor Jahrtausenden in ihren Gärten an. Ihr Holz nutzten sie für den Bau von Möbeln, Schiffen, Särgen und Statuen. Den Milchsaft und die Früchte verwendeten sie als Heilmittel. Seit der Zeit des ägyptischen Alten Reiches um 2600 v. Chr. wurde die Sykomore nahe Memphis als Liebesgöttin Hathor verehrt. Tamarisken und Maulbeerfeigen waren vor dem Grab von König Mentuhotep II. in Deir el-Bahari gepflanzt.[1] Die Sykomore wurde im Frühen Neuen Reich als Himmelsbaum verehrt und galt als eine Erscheinungsform der Göttin Nut, die den Toten Schatten, Wasser und Nahrung spendete.
Bibel
Erwähnt wird im Alten Testament wörtlich der Maulbeerbaum, bei dem aber speziell der Maulbeer-Feigenbaum gemeint ist, der ursprünglich aus Ägypten stammte (Ps 78,47 EU) und zuerst in Palästina in der Schefela angebaut wurde (1 Kön 10,27 EU). Für diese Pflanzungen in der Schefela gab es zu Zeiten Davids einen königlich bestellten Verwalter 1 Chr 27,28 EU.[2] Berichtet wird auch vom Propheten Amos, der ein Hirte und Maulbeerensammler war (Am 1,1 EU; 7,14 EU). Amos wird auch als Maulbeerenritzer beschrieben: Mit dem Ritzen der Früchte lässt sich der Geschmack verbessern.
Bei Lukas im Neuen Testament klettert der kleinwüchsige Zöllner Zachäus auf einen Maulbeer-Feigenbaum, um Jesus bei dessen Besuch Jerichos in der Menschenmenge besser sehen zu können (Lk 19,1–10 EU).
Verbreitung
Der Maulbeer-Feigenbaum ist im subtropischen Afrika südlich der Sahara, in Ostafrika sowie im Süden Afrikas bis etwa zum südlichen Wendekreis, auf der südlichen arabischen Halbinsel und vereinzelt auch auf Madagaskar zu finden. Der Maulbeer-Feigenbaum wird außerdem in Ägypten, Israel und Syrien kultiviert.
Literatur
- Karin Dzionara: Der Garten im alten Ägypten. In: Hans Sarkowicz (Hrsg.): Die Geschichte der Gärten und Parks. Insel, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-458-34423-3.
Weblinks
- Ficus sycomorus. In: U. Brunken, M. Schmidt, S. Dressler, T. Janssen, A. Thiombiano, G. Zizka: West African plants – A Photo Guide. Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt am Main 2008.
- Afrikas Wunderbaum
- Ficus sycomorus sycomorus Linnaeus 1753 bei figweb.org (engl.)