Mecklenbruch


Koordinaten: 51° 46′ 50″ N, 9° 33′ 30″ O

Reliefkarte: Niedersachsen
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Mecklenbruch
Hochmoor Mecklenbruch

Das Mecklenbruch ist ein 63 Hektar großes Hochmoor und Naturschutzgebiet, das zentral in dem größtenteils bewaldeten Solling in Niedersachsen (Deutschland) liegt.

Geographie

Lage

Das Mecklenbruch liegt auf Höhenlagen zwischen 430 und 500 m. ü. NN. im höchsten Teil des Sollings, Hochsolling genannt. Es befindet sich ungefähr auf halber Luftlinie zwischen Boffzen und Dassel und breitet sich vom östlichen Ortsrand Silberborns aus, bis zu dem im Nordosten sich anschließenden Hellental.

Wasserscheide

Das Mecklenbruch entwässert sich über die Bäche Holzminde und Helle. Während die Holzminde anfangs nach Südwesten in Richtung Weser abfließt, fließt die Helle in fast entgegengesetzter Richtung nach Nordosten ab, um über Spüligbach und Ilme in die Leine zu münden, so dass das Mecklenbruch auf der Wasserscheide zwischen Weser im Westen und Leine im Osten liegt.

Geschichte

Während der letzten Eiszeit bildete sich aus der Umlagerung verwitterten Sandsteins, der mit Löss vermengt wurde, wasserundurchlässiger Boden. Vor etwa 4500 Jahren bildeten Torfmoose kleine Hügel, die dann allmählich zusammenwuchsen. Im Zentrum entstand so eine fünf Meter mächtige Torfschicht. So wurde das Mecklenbruch zum bis heute größten Hochmoor im Bergland Niedersachsens außerhalb des Harzes. Der Name soll aus dem altsächsischen „mikil“ für „groß“ entstanden sein, was „Großer Bruch“ bedeutet. Urkundlich wurde es zuerst 1575 als „Mekelenbroik“ erwähnt.[1]

Schon ab 1799 wurde der Torf über 40 Jahre hinweg als Brennstoff für eine dort errichtete Glashütte abgebaut. Auch nach den Weltkriegen wurde Torf abgebaut. Eigens angelegte schmale Kanäle entwässerten das Moor. Ein bereits 1939 aufgekommener Naturschutzgedanke wurde erst 1979 in einer neuen Verordnung aufgegriffen. 1981 begann man das Moor zu renaturieren. Die technischen Maßnahmen für die Erhöhung des Wasserstandes als Grundvorrausetzung einer Moorbildung wurden 2010 abgeschlossen.[2] Dabei wurden für die Wiedervernässung Gräben aufgestaut und teilweise Fichten und Moor-Birken, die viel Wasser brauchen, entfernt, so daß diese heute nur an den Randzonen vorkommen.

Heute kehren die Torfmoose allmählich zurück, was die verbesserte, nun wieder standorttypische Artenzusammensetzung belegt. Bis sie das Wasser wieder großflächig halten können und die Moorregeneration mit einsetzender Torfbildung komplettiert ist, werden jedoch schätzungsweise noch viele Jahrzehnte vergehen.

Wandern

Steg mit Aussichtskanzel

Viele Wanderwege des Naturparks Solling-Vogler führen durch den Hochsolling und damit zu dem Moorgebiet, das auf Holzstegen erkundet werden kann. Sie führen durch einen Lehrpfad, der die Entstehungsgeschichte des Moores und Wissenswertes über Flora und Fauna aufzeigt.

Sehenswertes

In dem Hochmoor Mecklenbruch ist Mittleres Torfmoos charakteristisch, zum Teil mit Scheiden-Wollgras oder Gewöhnlicher Moosbeere vergesellschaftet. In den Sommermonaten zeigen sich Smaragdlibellen und Torf-Mosaikjungfer.[3]

Zu den Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung gehören der Aussichtsturm Hochsolling und der Wildpark Neuhaus (mit Waldmuseum).

Weblink

Commons: Hochmoor Mecklenbruch – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Otto Bloss: Die älteren Glashütten in Südniedersachsen, 1977, S. 120
  2. Vorzeigemoor im Solling
  3. Durch das Mecklenbruch im Hochsolling