Melitracen


Strukturformel
Strukturformel von Melitracen
Allgemeines
Freiname Melitracen
Andere Namen

N,N-Dimethyl-3-(10,10- dimethyl-9,10-dihydroanthracen- 9-yliden)propylamin

Summenformel
  • C21H25N
  • C21H25N·HCl (Hydrochlorid)
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 5118-29-6 (Melitracen)
  • 10563-70-9 (Melitracen·Hydrochlorid)
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Arzneistoffangaben
ATC-Code
Wirkstoffklasse

Antidepressivum

Eigenschaften
Molare Masse
  • 291,43 g·mol−1
  • 327,90 g·mol−1 (Hydrochlorid)
Schmelzpunkt

245–248 °C (Melitracen·Hydrochlorid) [1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Melitracen ist ein trizyklisches Antidepressivum mit den für diese Gruppe charakteristischen pharmakologischen Eigenschaften. Insbesondere zu Amitriptylin zeigt es eine große Ähnlichkeit.[4] In Dosierungen von weniger als 150 mg wirkt es nicht sedierend.

Melitracen wurde 1963 von Kefalas A/S patentiert[1] und wird im europäischen Raum zusammen mit dem Neuroleptikum Flupentixol als Kombinationspräparat im Medikament Deanxit® eingesetzt. In Deutschland sind keine Arzneimittel mit dem Arzneistoff Melitracen im Handel.

Anwendung

Leichte bis mittelschwere Zustände depressiver Gehemmtheit und Angst. Deanxit® (10 mg Melitracen und 0,5 mg Flupentixol) wirkt stimmungsaufhellend und angstlösend. Es eignet sich zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen, welche durch Angst, Verlust der Fähigkeit, sich zu freuen, fruchtloses Grübeln, Versagensangst und Schuldgefühle gekennzeichnet sind. Auch Trigeminus-Neuralgie, Neurosen und aphthöse Geschwüre sind in Kombination mit Flupentixol behandelbar.[4]

Nebenwirkungen

Zu möglichen Nebenwirkungen zählen Schläfrigkeit, Übelkeit, Verstopfung, Kopfschmerzen.

Herstellung

Melitracen wird ausgehend von Anthron in mehreren Stufen synthetisiert.[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online-Version 3.5. Georg Thieme, Stuttgart 2009.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 A. Kleemann, J. Engel, B. Kutscher, D. Reichert: Pharmaceutical Substances – Synthesis, Patents, Applications, 4. Auflage, Thieme-Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 978-1-58890-031-9.
  4. 4,0 4,1 H. Hager: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis. Folgebd. 1–3, Springer, 1999, ISBN 3-540-62646-8.

Weblinks