Monocrotophos


Strukturformel
Strukturformel von Monocrotophos
cis-Monocrotophos (oben) und trans-Monocrotophos (unten)
Allgemeines
Name Monocrotophos
Andere Namen
  • Azodrin
  • Bilobran
  • Nuvacron
  • 3-Dimethoxyphosphoryloxy-N-methylbut-2-enamid
  • O,O-Dimethyl-O-(2-N-methylcarbamoyl-1-methyl)vinylphosphat
  • Dimethyl-(E)-1-methyl-2-(methylcarbamoyl)vinylphosphat (IUPAC)
Summenformel C7H14NO5P
Kurzbeschreibung

farbloser, brennbarer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 2157-98-4 (unspezifizierte Mischung aus cis- und trans-Monocrotophos)
  • 919-44-8 (cis-Monocrotophos)
  • 6923-22-4 (trans-Monocrotophos)
PubChem 5371558
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Eigenschaften
Molare Masse 223,17 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,33 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

54–55 °C (trans-Monocrotophos)[2]

Siedepunkt

125 °C (0,67 mikrobar)[1]

Dampfdruck

0,29 mPa (20 °C)[3]

Löslichkeit
  • Löslich in Wasser[1]
  • löslich in Aceton und aliphatischen Alkoholen[3]
  • wenig löslich in Mineralölen[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [4]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 341​‐​330​‐​300​‐​311​‐​410
P: 260​‐​264​‐​273​‐​280​‐​284​‐​301+310 [5]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Monocrotophos ist eine ungesättigte chemische Verbindung und ein Insektizid aus der Gruppe der Carbonsäureamide und Phosphorsäureester.

Gewinnung und Darstellung

Da das Patent für die Verbindung ausgelaufen ist, wird Monocrotophos nun lizenzfrei von mehreren Firmen produziert.

Synthese von Monocrotophos (Gemisch der cis- und trans-Isomeren)

Monocrotophos kann ausgehend von Diketen synthetisiert werden. Durch Addition von Methylamin entsteht zunächst Methylacetoacetamid, welches nach Umsetzung mit Sulfurylchlorid und anschließender Perkow-Reaktion des Produkts mit Trimethylphosphit zu Monocrotophos führt.[7]

Die technische Synthese liefert ein Gemisch aus cis- und trans-Monocrotophos, wobei das cis-Isomer meist überwiegt.[8]

Eigenschaften

Reines Monocrotophos bildet farblose Kristalle. Technisches Monocrotophos enthält mindestens 75 % der Verbindung und ist eine rotbraune Mixtur von festen und flüssigen Komponenten mit einem Schmelzpunkt zwischen 25 und 35 °C und einem milden Estergeruch. Es ist instabil in kurzkettigen Alkoholen und Glycolen. In Wasser hydrolysiert es langsam, bei Temperaturen über 38 °C beginnt es sich zu zersetzen.[3] Die Isomeren cis- und trans-Monocrotophos unterscheiden sich nicht nur toxikologisch sondern auch in ihrer Lagerstabilität.[9]

Verwendung

Monocrotophos wird als breitbandiges und schnellwirkendes Insektizid (zum Beispiel gegen Lepidoptera, Homoptera, Milben und Coleoptera) verwendet. Es wirkt als Cholinesterase-Hemmer. In den USA wurde die Nutzung bei Kartoffeln und Tomaten im Jahr 1985 und generell 1988 verboten.[10] Monocrotophos ist nicht in die Liste der in Europa zugelassenen Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe aufgenommen worden.[11] Es besteht folglich keine Zulassung eines monocrotophoshaltigen Pflanzenschutzmittels in Deutschland und Österreich, auch in der Schweiz ist kein derartiges Produkt zugelassen.[12]

Sicherheitshinweise

Monocrotophos ist hochgiftig, vor allem für Vögel (LD50 von 0,9–6,7 mg/kg) und Bienen.[6]

Verwandte Verbindungen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Eintrag zu CAS-Nr. 6923-22-4 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. Seema und A. Panvar, Acta Ciencia Indica, Chemistry 2007, 33, 467–472.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Monocrotophos (Inchem).
  4. 4,0 4,1 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens ESIS wurde kein Text angegeben.
  5. Datenblatt Monocrotophos bei Sigma-Aldrich (PDF). Angabe des Markenparameters in Vorlage:Sigma-Aldrich fehlerhaft bzw. nicht definiertVorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  6. 6,0 6,1 Health implications from monocrotophos use: a review of the evidence in India.
  7. Thomas A. Unger: Pesticide synthesis handbook, ISBN 0-8155-1401-8.
  8. N. Ismail, M. Vairamani und R. Nageswara Rao, Journal of Chromatography A, 2000, 903, 255–260.
  9. E. Neuenschwander, Rev. Environ. Contam. Toxicol. 1994, 139, 41.
  10. Monocrotophos (Toxipedia).
  11. Verordnung (EG) Nr. 2076/2002 der Kommission vom 20. November 2002.
  12. Nationale Pflanzenschutzmittelverzeichnisse: Schweiz, Österreich, Deutschland; abgerufen am 15. November 2009.

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