Myelitis


Als Myelitis (von griech. myelon: Mark) wird eine Entzündung des Rückenmarks oder des Knochenmarks (siehe Osteomyelitis) bezeichnet.

Das Rückenmark kann dabei

  • diffus über den gesamten Rückenmarksquerschnitt (Querschnittmyelitis) oder
  • herdförmig verteilt betroffen sein (disseminierte Myelitis).

Je nach Ausdehnung kann es in beiden Fällen zu einer sensiblen oder motorischen Querschnittlähmung kommen.

Formen

Parainfektiöse Myelitis

Eine parainfektiöse Myelitis kann nach Infektionskrankheiten wie Masern, Röteln, Typhus oder Malaria auftreten, z. B. durch eine Reaktion des Immunsystems. Vergleichbare Myelitiden können daher potentiell auch nach Impfungen auftreten, z. B. Myelitis transversa acuta (ICD-10, G37.3).

Metastatische Myelitis

Dabei handelt es sich um eine Myelitis, bei der die entsprechenden Erreger auf dem Blutweg, z. B. im Rahmen einer Sepsis oder einer Endokarditis, eingeschwemmt werden.

Meningomyelitis

Eine Meningomyelitis kommt durch direktes Übergreifen einer Entzündung der Rückenmarkshäute auf das Rückenmark zustande.

Poliomyelitis

Die Poliomyelitis (epidemica anterior acuta) (Altgriechisch πολιομυελίτις, neuer πολιομυελίτιδα „die Entzündung des grauen Marks“, von πολιός „der graue“ und μυελός „das Mark“), kurz Polio, deutsch Kinderlähmung oder Heine-Medin-Krankheit[1], ist eine von Polioviren hervorgerufene Infektionskrankheit, die bei Ungeimpften die muskelsteuernden Nervenzellen des Rückenmarks befallen und zu bleibenden Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod führen kann.

Einzelnachweise

  1. benannt nach den beiden Medizinern Jakob Heine und Karl Oskar Medin

Siehe auch