Nördlicher Riesenmausmaki



Nördlicher Riesenmausmaki
Systematik
Ordnung: Primaten (Primates)
Unterordnung: Feuchtnasenaffen (Strepsirhini)
Teilordnung: Lemuren (Lemuriformes)
Familie: Katzenmakis (Cheirogaleidae)
Gattung: Riesenmausmakis (Mirza)
Art: Nördlicher Riesenmausmaki
Wissenschaftlicher Name
Mirza zaza
Kappeler & Roos, 2005

Der Nördliche oder Kleine Riesenmausmaki (Mirza zaza) ist eine Primatenart aus der Gruppe der Lemuren. Dass es sich bei ihm um eine vom Südlichen Riesenmausmaki zu unterscheidende eigenständige Art handelt, wurde erst im Jahr 2005 von Forschern des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) und der Georg-August-Universität Göttingen erkannt.

Merkmale

Nördliche Riesenmausmakis erreichen eine Kopfrumpflänge von 23 bis 25 Zentimetern und eine Schwanzlänge von 26 bis 29 Zentimetern. Ihr Gewicht beträgt 265 bis 320 Gramm, sie sind damit etwas kleiner als ihre südlichen Verwandten. Ihr kurzes Fell ist an der Oberseite und am Kopf graubraun gefärbt, manchmal etwas ins Rötliche gehend, die Unterseite ist eher grau. Der lange, buschige Schwanz wird zur Spitze hin dunkler. Der Kopf ist rundlich, die Augen sind relativ groß, die Ohren sind rundlich und deutlich kleiner als bei ihren südlichen Verwandten.

Verbreitung und Lebensraum

Nördliche Riesenmausmakis kommen wie alle Lemuren nur auf der Insel Madagaskar vor, wo sie die nordwestlichen Landesteile bewohnen. Die genauen Grenzen ihres Verbreitungsgebietes sind nicht bekannt, es erstreckt sich von der Ampasindava-Halbinsel über die Region Sambirano möglicherweise bis in den Nationalpark Tsingy de Namoroka. Ihr Lebensraum sind vorwiegend Trockenwälder, manchmal sind sie auch in Plantagen zu finden.

Lebensweise

Diese Primaten sind nachtaktiv. Tagsüber schlafen sie in selbstgebauten Nestern aus Zweigen und Blättern, in der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche, wobei sie sich vorwiegend auf allen vieren durch das Geäst fortbewegen. Im Gegensatz zu den Südlichen Riesenmausmakis sind sie gesellige Tiere, oft schlafen zwei bis acht Tiere gemeinsam in einem Nest. Sie sind Allesfresser, die sich vermutlich von Früchte, anderen Pflanzenteilen und auch Kleintieren wie Insekten ernähren.

Auch in der Fortpflanzung gibt es Unterschiede zu den südlichen Verwandten. Die Paarung erfolgt teilweise schon im Juli oder August und die Art dürfte etwas promiskuitiver sein.

Gefährdung

Der genaue Gefährdungsgrad ist auch aufgrund der Unklarheiten über die Ausmaße des Verbreitungsgebietes nicht bekannt. Lebensraumzerstörungen durch Brandrodung und Abholzungen dürften eine Gefahr darstellen, andererseits können die Tiere auch in Sekundärwäldern und Plantagen leben. Die IUCN listet die Art unter „zu wenig Daten vorhanden“ (data deficient).

Literatur

  • Nick Garbutt: Mammals of Madagascar. A Complete Guide. Yale University Press, New Haven CT 2007, ISBN 978-0-300-12550-4.
  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2002, ISBN 3-540-43645-6.

Weblinks

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