Neuralleiste


Entstehung des Neuralrohrs mit der Neuralleiste (grüne Punkte) aus der Neuralplatte.

Die Ausbildung der Neuralleiste ist ein Zwischenschritt in der Neurulation eines Embryos und kommt nur bei dem Tierstamm der Chordaten, zu dem auch die Vertebraten (Wirbeltiere) gehören, vor.

Die Neuralleiste entsteht durch Zusammenfalten des Ektoderms. Aus dieser kanalähnlichen Struktur bildet sich durch fortschreitende Neurulation das Neuralrohr, welches zwischen Epidermis und Chorda dorsalis liegt. Die Neuralleiste besteht aus bilateralen (beidseitigen) Zellreihen im Bereich der Wülste des embryonalen Neuralrohrs, die sich zusammenschließen. Zellen der Neuralleiste wandern dann an entfernte Stellen im Embryo, wo aus ihnen verschiedene Strukturen entstehen, wie z. B. Teile der Zähne oder Knorpelelemente des Kiefers und Strukturen des peripheren Nervensystems (z. B. Sinneszellen der Haut und Schwann-Zellen). Aus Neuralleistenzellen werden auch Melanocyten und Nebennierenmark gebildet.

Kommt es nicht zur Innervierung des Dickdarms durch Neuralleistenzellen (Aganglionose), kann das zu einem Megacolon führen.