Orbita
Als Orbita (von lateinisch orbis ‚Kreis‘) bezeichnet man die knöcherne Augenhöhle, eine tiefe Grube am Schädel (Cranium), in der das Auge und seine Anhangsorgane liegen. Beim Menschen ist die Grube etwa 4 bis 5 cm tief.
Beteiligte Knochen
Die Orbita wird von sieben Knochen gebildet:
- Stirnbein (Os frontale)
- Tränenbein (Os lacrimale)
- Oberkiefer (Maxilla)
- Jochbein (Os zygomaticum)
- Siebbein (Os ethmoidale)
- Gaumenbein (Os palatinum) und
- Keilbein (Os sphenoidale).
Bei den meisten Säugetieren ist die Orbita rundherum knöchern begrenzt. Bei Raubtieren und Schweinen ist der seitliche Rand zur Schläfengrube (Fossa temporalis) hin nur durch ein bindegewebiges Band verschlossen (Ligamentum orbitale). Es verläuft zwischen dem Processus zygomaticus des Stirnbeins und dem Processus frontalis des Jochbeins (siehe Bild Hund, Nr. 1 und 9).
Öffnungen im Inneren
An den Innenwänden gibt es mehrere Öffnungen zum Durchtritt von Nerven und Blutgefäßen sowie des Tränengangs.
- Foramen ethmoidale (manchmal mehrere Öffnungen): zum Durchtritt der gleichnamigen Gefäße und Nerven
- Canalis opticus: zum Durchtritt von Sehnerv (N. opticus, II ) und Arteria ophthalmica
- Fissura orbitalis (beim Mensch superior): zum Durchtritt der übrigen Hirnnerven für die Augenmuskulatur und die sensible Innervation des Bulbus (Nervus oculomotorius (III), Nervus trochlearis (IV), Nervus ophthalmicus (V1), Nervus abducens (VI))
- Fissura orbitalis inferior (nur Mensch): zum Durchtritt der Vena ophthalmica inferior, Nervus zygomaticus und Nervus infraorbitalis (bei Tieren Foramen rotundum oder Foramen orbitorotundum)
- Fossa sacci lacrimalis und Foramen lacrimale: Tränensackgrube, über das Loch geht es in den Tränen-Nasen-Gang zur Nasenhöhle (siehe Tränenwege)
- Foramen maxillare: zum Canalis infraorbitalis für den gleichnamigen Nerven und Gefäße, führt zum Foramen infraorbitale
Siehe auch
- Orbitabodenfraktur
- Anulus tendineus communis
Literatur
- F.-V. Salomon: Knöchernes Skelett. In: Salomon, F.-V. u. a. (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke-Verlag, Stuttgart 2004, S. 37–110. ISBN 3-8304-1007-7